Hund stubenrein bekommen: So klappt’s

Hund macht auf eine Wiese
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Stubenreinheit ist ein wichtiges Element der Hundeerziehung. Es bedeutet, dass der Hund lernt, seine Notdurft draußen oder an einem dafür vorgesehenen Platz zu verrichten. Ein stubenreiner Hund versteht, wann und wo er sein Geschäft erledigen darf und hält damit das Zuhause sauber und hygienisch. In diesem Artikel geben wir dir Tipps mit an die Hand, wie du es schaffst, deinen Hund stubenrein zu bekommen und welche Fehler du während des Trainings unbedingt vermeiden solltest.

Typische Signale eines Hundes, der sein Geschäft verrichten muss

Ein Hund, der sein Geschäft erledigen muss, zeigt oft bestimmte Verhaltensweisen, die darauf hindeuten. Dazu gehören:

  • Unruhe und Zappeligkeit
  • Schnüffeln am Boden
  • Im Kreis laufen
  • Winseln oder Jammern
  • An der Tür kratzen

Wie trainiert man einen Hund, stubenrein zu werden?

Um deinen Hund stubenrein zu bekommen, solltest du Folgendes beachten:

Regelmäßige Gassigeh- und Fresszeiten 

Es ist wichtig, mit deinem Hund regelmäßige Gassigehzeiten einzuplanen. Damit kannst du ihm beibringen, dass er seine Notdurft draußen verrichten soll. Anfangs solltest du häufiger mit dem Hund rausgehen, insbesondere nach dem Fressen, dem Aufwachen und dem Spielen. Mit der Zeit kannst du die Abstände zwischen den Gassigängen vergrößern, bis dein Hund eine Routine entwickelt hat und weiß, wann er seine Geschäfte draußen erledigen kann. Füttere deinen Hund außerdem zu festen Zeiten, um eine Vorhersehbarkeit für seine Verdauung zu schaffen. Das erleichtert es, den richtigen Zeitpunkt für Gassigänge anzupassen.

Belohnung bei Erfolg

Positive Verstärkung ist ein entscheidender Faktor beim Training zur Stubenreinheit. Wenn der Hund seine Notdurft draußen verrichtet, dann solltest du ihn noch vor Ort loben und eventuell mit einem Leckerli oder Streicheleinheiten belohnen. Damit zeigst du deinem Hund, dass er das richtige Verhalten zeigt und motivierst ihn, es in Zukunft wieder zu tun.

Konsequenz und Geduld

Um deinen Hund stubenrein zu bekommen, ist Konsequenz sehr wichtig. Daher solltest du darauf achten, immer dieselben Signale und Kommandos zu verwenden, damit du deinen Hund nicht verwirrst. Auch wenn manchmal nur langsam Fortschritte zu sehen sind, solltest du geduldig bleiben und nicht aufgeben. Wichtig ist es, deinen Hund nicht zu bestrafen, wenn er im Haus sein Geschäft verrichtet, da dies zu Angst und Verunsicherung führen kann. Stattdessen solltest du ruhig bleiben und weiterhin konsequent trainieren.

Ein Hund sitzt auf dem Boden und schaut sein Herrchen an
Beobachte aufmerksam die Signale, die dir dein Hund gibt, um ihn rechtzeitig nach draußen zu bringen.

Beobachtung und Eingreifen

Eine gute Beobachtungsgabe ist entscheidend, um den Hund beim Stubenreinheitstraining erfolgreich zu unterstützen. Achte auf die Signale, die dir dein Hund gibt, wenn er raus muss, und reagiere schnell, indem du ihn nach draußen bringst. So lernt dein Hund, dass er seine Bedürfnisse draußen erledigen soll. Sollte es dennoch vorkommen, dass dein Hund nicht stubenrein ist und sein Geschäft im Haus verrichtet, ist es wichtig, diesen Bereich gründlich zu reinigen. Damit entfernst du Gerüche und dein Hund wird nicht dazu verleitet, die Stelle erneut aufzusuchen.

Wie lange dauert es, bis ein Hund stubenrein ist?

Wie lange es genau dauert, bis ein Hund völlig stubenrein ist, kann natürlich nicht pauschal vorhergesagt werden. Die Dauer hängt von verschiedenen Faktoren, wie Rasse, Alter und Temperament des Hundes sowie von der Effektivität der angewandten Trainingsmethoden ab. Jedoch kann gesagt werden, dass es durchschnittlich ca. 4-6 Monate dauert, bis ein Hund komplett stubenrein ist.

Mein Hund wird einfach nicht stubenrein – was tun?

Sollte dein Hund bereits stubenrein gewesen sein, zeigt aber plötzlich gegensprüchliche Verhaltensweisen, können auch gesundheitliche Probleme die Ursache sein. Kontaktiere in diesem Fall deine Tierarztpraxis und schildere dein Problem. Deine Tierärztin oder dein Tierarzt können gegebenenfalls eine Niereninsuffizienz oder Magen-Darm-Probleme feststellen und mit entsprechender Behandlung dafür sorgen, dass dein Hund wieder stubenrein wird. Sollten gesundheitliche Probleme nicht die Ursache sein können professionelle Hundetrainer*innen oder Hundeschulen dir dabei helfen, individuelle Lösungen für das Problem zu finden. Auch unsere Online-Kurse können dir helfen, deinen Hund stubenrein zu bekommen. Hundetrainer Holger Schüler gibt dir in seinem Kurs zur Welpenerziehung hilfreiche Tipps und zeigt effektive Trainingsmethoden, mit denen dein Hund nicht mehr in die Wohnung macht.

Warum manche Hund Schwierigkeiten haben, stubenrein zu sein

Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass ein Hund Schwierigkeiten hat, stubenrein zu sein. Einige dieser Faktoren sind:

Ein Welpe sitzt neben einer Urinpfütze.
Einen Welpen stubenrein zu bekommen kann ein langwieriger Prozess sein.

Alter des Hundes

Das Alter eines Hundes spielt eine entscheidende Rolle bei der Stubenreinheit. Welpen haben oft weniger Kontrolle über ihre Blase und ihren Darm, was gelegentlich zu Unfällen führen kann. Außerdem benötigen sie mehr Zeit und Geduld, um das Konzept der Stubenreinheit zu verstehen und zu lernen. Ältere Hunde, die in ihrem Leben bereits stubenrein waren, können aufgrund von altersbedingten Beschwerden oder Erkrankungen Schwierigkeiten haben, ihre Stubenreinheit beizubehalten. Beachte außerdem, dass ältere Hunde womöglich eine schwächere Blase haben und sich deshalb öfter lösen müssen.

Temperament 

Zusätzlich ist das Temperament eines Hundes ein weiterer wichtiger Faktor, der die Stubenreinheit beeinflusst. So können ängstliche oder unsichere Hunde aus Angst oder Stress gelegentlich ins Haus machen. In solchen Fällen ist es wichtig, dem Hund Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln, um die Stubenreinheit zu fördern. Aber auch Hunde mit einem hohen Energielevel können aufgrund ihrer Hyperaktivität Schwierigkeiten haben, ihre Notdurft rechtzeitig zu erkennen und sich darauf zu konzentrieren, stubenrein zu werden.

Ein Hund sitzt auf einem dreckigen Boden.
Es besteht die Möglichkeit, dass ein erwachsener Hund aus dem Tierheim noch nie stubenrein war.

Sozialisierung und Umwelt 

Zuletzt sind Sozialisierung und Umwelt eines Hundes ebenfalls entscheidend für die Stubenreinheit. Ein gut sozialisierter Hund, der von Anfang an an verschiedene Umgebungen und Situationen gewöhnt ist, wird es in der Regel leichter haben, stubenrein zu werden. Umweltfaktoren wie häufige Umzüge, Lärm oder andere Stressoren können dazu führen, dass ein Hund Schwierigkeiten hat, stubenrein zu bleiben. Es kann aber auch sein, dass erwachsene Hunde, zum Beispiel aus dem Tierheim oder dem Ausland, noch nie eine “Stube” hatten. Sie müssen sich erst an drinnen und draußen gewöhnen. In solchen Fällen solltest du darauf achten, deinen Hund so gut wie möglich an die neue Umgebung zu gewöhnen, stressreduzierende Maßnahmen zu ergreifen und sein Training gegebenenfalls aufzufrischen.

Unterschiede im Training zwischen erwachsenen Hunden und Welpen

Welpen und erwachsene Hunde haben unterschiedliche Bedürfnisse und Lernfähigkeiten. Daher sollte das Training zur Stubenreinheit entsprechend angepasst werden: 

Welpen stubenrein bekommen

Welpen sind in einer prägenden Phase ihres Lebens, in der sie schnell lernen und viele neue Erfahrungen machen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig mit dem Training zu beginnen und es spielerisch zu gestalten. Berücksichtige dabei auch immer, dass Welpen eine verhältnismäßig kurze Aufmerksamkeitsspanne haben. Führe deshalb deine Trainingseinheiten in kurzen, regelmäßigen Abständen durch und setze auf positive Verstärkung. Belohnungen wie Leckerlis, Lob oder Streicheleinheiten sind hierbei sehr effektiv. Es ist entscheidend, beim Training von Welpen Ruhe und Geduld zu bewahren, da sie möglicherweise einige Zeit benötigen, um neue Kommandos und Verhaltensweisen zu verinnerlichen. Außerdem ist es wichtig, darauf zu achten, die körperlichen Fähigkeiten des Welpen nicht zu überfordern und ihm genügend Zeit zum Ausruhen und Wachsen zu geben.

Erwachsene Hunde stubenrein bekommen

Erwachsene Hunde können bereits ein breites Spektrum an Erfahrungen und Verhaltensweisen entwickelt haben. Daher ist es bei der Arbeit mit ihnen wichtig, zunächst herauszufinden, welche Art von Training sie bereits erhalten haben und ob es eventuell unerwünschtes Verhalten gibt, das korrigiert werden muss. Erkundige dich, wenn möglich, dafür bei seinem Vorbesitzer oder dem Tierheim nach traumatischen Erfahrungen oder seinen Angewohnheiten. Erwachsene Hunde haben in der Regel eine längere Aufmerksamkeitsspanne als Welpen und sind körperlich ausgereifter, was das Training ein wenig erleichtern kann. Dennoch solltest du auch auf positive Verstärkung setzen und die individuellen Bedürfnisse des Hundes berücksichtigen. Es ist wichtig, konsequent zu sein, um erwachsenen Hunden klar zu machen, welche Verhaltensweisen erwünscht sind und welche nicht. Bei Hunden mit schlechten Erfahrungen im Training oder negativen Assoziationen kann es sinnvoll sein, eine*n professionelle*n Hundetrainer*in hinzuzuziehen, um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.

Ein Hund geht an der Leine Gassi
Unregelmäßige Gassigehzeiten können es deinem Hund erschweren, stubenrein zu werden.

Häufige Fehler im Training zur Stubenreinheit

Damit du beim Training zur Stubenreinheit Erfolge erzielst, sollten folgende Fehler vermieden werden:

  • Deinen Hund bestrafen, wenn er sein Geschäft im Haus verrichtet
  • Unregelmäßige Gassigehzeiten
  • Fehlende Aufmerksamkeit für die Signale deines Hundes
  • Mangelnde Geduld, aufgrund unrealistischer Erwartungen. Dein Hund wird Zeit brauchen, um stubenrein zu werden. Das passiert nicht von heute auf morgen.
  • Inkonsequenz

Zusammengefasst: Die 10 wichtigsten Tipps, um deinen Hund stubenrein zu bekommen

  1. Frühzeitiger Beginn: Beginne so früh wie möglich mit dem Training, um deinem Hund von Anfang an die richtigen Verhaltensweisen beizubringen.
  2. Geduld und Verständnis: Sei geduldig und zeige Verständnis. Das Erlernen der Stubenreinheit erfordert Zeit und Anstrengung, sowohl für den Hund als auch für seine*n Besitzer*in.
  3. Regelmäßige Routine: Schaffe eine regelmäßige Routine für Gassigänge und Fütterungen. Damit hilfst du deinem Hund, seine Verdauung und seine Bedürfnisse besser einzuschätzen.
  4. Beobachten: Achte auf Anzeichen, die darauf hindeuten, dass dein Hund sich lösen muss, wie z.B. Schnüffeln, Unruhe oder Kreisen. Bringe ihn dann schnell nach draußen.
  5. Positive Verstärkung: Verwende Lob, Leckerlis und Streicheleinheiten, um deinem Hund beizubringen, dass er draußen sein Geschäft verrichten soll.
  6. Konsequenz: Bleibe konsequent in deinem Training und deiner Routine. So kannst du deinem Hund klar machen, welche Verhaltensweisen erwünscht sind.
  7. Keine Bestrafung: Vermeide Bestrafung oder Schimpfen, wenn dein Hund in der Wohnung sein Geschäft verrichtet. Dies kann zu Angst und Verwirrung führen .
  8. Gründliche Reinigung: Säubere Unfälle in der Wohnung gründlich. Damit entfernst du Gerüche und verhinderst, dass dein Hund dieselbe Stelle erneut als Toilette benutzt.
  9. Realistische Erwartungen: Jeder Hund ist unterschiedlich, und manche brauchen länger, um stubenrein zu werden als andere. Erwarte keine sofortigen Ergebnisse und sei bereit, Zeit und Anstrengungen in das Training zu investieren.
  10. Professionelle Hilfe: Wenn du Schwierigkeiten hast, deinen Hund stubenrein zu bekommen, oder wenn es zu Verhaltensauffälligkeiten kommt, ziehe die Hilfe eines professionellen Hundetrainers in Betracht, um maßgeschneiderte Unterstützung und Anleitung zu erhalten.

Die Stubenreinheit ist ein wichtiger Aspekt der Hundeerziehung und trägt zu einem harmonischen Zusammenleben von Hund und Halter bei. Mit Geduld, Konsequenz und den richtigen Trainingsmethoden kann jeder Hund erfolgreich stubenrein werden. Sollte es trotz aller Bemühungen zu Problemen kommen, sind Experten wie Tierärzte und Hundetrainer eine wertvolle Hilfe.

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