Hunde erfolgreich zusammenführen: Der sichere Weg zu einem harmonischen Zusammenleben

Ein erwachsener Hund und ein Welpe beschnüffeln sich.
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Das Zusammenführen eines neuen Welpen mit einem bestehenden Hund ist ein spannender Prozess. Ein harmonisches Miteinander setzt eine behutsame und strukturierte Eingliederung des Welpen voraus. Dies garantiert nicht nur die Sicherheit beider Tiere, sondern legt auch das Fundament für eine lebenslange Freundschaft. In diesem Artikel erklären wir, wie du deine Hunde erfolgreich und liebevoll zusammenführen kannst.

Das Territorium berücksichtigen

Hunde, die sich in ihrem gewohnten Umfeld aufhalten, entwickeln häufig ein tief verwurzeltes territoriales Verhalten. In der Wildnis bedeutet ein festgelegtes Territorium Sicherheit, Ressourcen und einen Ort zur Aufzucht von Nachkommen. Daher hat der Schutz dieses Territoriums oberste Priorität.

Wenn nun ein neuer Welpe in dieses etablierte Umfeld gebracht wird, stellt das für den bestehenden Hund eine potenzielle Bedrohung seiner territorialen Rechte dar. Es ist, als würde ein Fremder in sein Zuhause eindringen. Aus diesem Grund könnte dein Hund Angst und Unsicherheit verspüren und aggressiv oder abweisend gegenüber dem neuen Familienmitglied reagieren.

Um Streitigkeiten oder sogar Verletzungen zu vermeiden, ist es unerlässlich, eine schrittweise und kontrollierte Annäherung zwischen dem bestehenden Hund und dem neuen Welpen zu gewährleisten. Es geht darum, den bestehenden Hund langsam an die Präsenz des Welpen zu gewöhnen, ohne ihn zu überfordern oder ihm das Gefühl zu geben, sein Territorium verteidigen zu müssen. Ein langsame, methodische Annäherung kann dazu beitragen, Aggressionen zu vermindern, den Stress für beide Hunde zu reduzieren und die Grundlage für eine positive, harmonische Beziehung zwischen ihnen zu legen.

Die Vorbereitungen auf das neue Familienmitglied

Die Einführung eines neuen Welpen in die Familie ist nicht nur eine emotionale, sondern auch eine praktische Herausforderung. Die sorgfältige Vorbereitung des Hauses auf den neuen Vierbeiner stellt sicher, dass sowohl der Welpe als auch der bereits vorhandene Hund sich sicher und geborgen fühlen.

Ein Welpe schläft in seinem Korb.
Wenn du zwei Hunde in einem Zuhause zusammenführen möchtest, solltest du ihnen separate Schlafplätze einrichten.

Separate Schlafplätze

Bevor der Welpe ankommt, ist es wichtig, getrennte Schlafplätze für beide Hunde zu organisieren. Während der Hund bereits sein eigenes Bett oder eine bestimmte Ecke im Haus hat, sollte der Welpe ein neues, gemütliches Plätzchen bekommen. Dies dient nicht nur dazu, Territorialstreitigkeiten zu vermeiden, sondern gibt beiden Hunden auch einen Rückzugsort, an dem sie sich ausruhen und entspannen können.

Getrennte Futter- und Wasserstellen

Essen und Trinken sind zentrale Themen im Leben eines Hundes. Um Konflikte ums Futter oder Wasser zu vermeiden, ist es ratsam, getrennte Futter- und Wasserstellen für den Welpen und den Hund bereitzustellen. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit von Futterneid und stellt sicher, dass beide Hunde in Ruhe fressen und trinken können, ohne sich bedrängt zu fühlen.

Einbindung der Familie und klare Regeln

Die Eingliederung eines Welpen betrifft die gesamte Familie. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, alle Familienmitglieder in den Prozess einzubeziehen. Diskutiere im Vorfeld, wer welche Aufgaben übernimmt, etwa das Füttern oder die Gassi-Runden. Darüber hinaus sollte festgelegt werden, wie und wann der erwachsene Hund und der Welpe miteinander interagieren sollen. Ein konsequenter und gemeinsamer Ansatz der Familie stellt sicher, dass der Integrationsprozess reibungslos verläuft und beide Hunde sich schnell aneinander gewöhnen.

Die Vorbereitung auf einen Welpen ist sehr umfangreich. Um nichts zu vergessen, sieh dir unseren Online-Kurs mit Hundetrainer Holger Schüler an. Er erklärt, wie er sich auf seinen neuen Hund vorbereitet und wie er ihn an seine anderen Hunde gewöhnt. 

Ein sorgfältig geplantes Treffen

Eine erste Begegnung zwischen einem Hund und einem neuen Welpen ist entscheidend für die zukünftige Beziehung der beiden. Der erste Eindruck zählt, und das trifft auch auf Hunde zu. Ein wohlüberlegter und kontrollierter Ansatz kann helfen, potenzielle Probleme oder Konflikte zu vermeiden und die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben zu schaffen.

Die Wahl des richtigen Ortes

Es ist wesentlich, für das erste Treffen einen neutralen Ort zu wählen, fernab von bekannten Territorien beider Hunde. Ein unbekannter Park oder ein offener Platz kann ideal sein, da keiner der Hunde das Gefühl hat, sein Territorium verteidigen zu müssen. Neutralität verringert die Wahrscheinlichkeit, dass der ältere Hund territorial oder übermäßig defensiv reagiert, wenn er auf den Welpen trifft. So kannst du die beiden Hunde sicher und entspannt zusammenführen.

Ein Welpe ist angeleint.
Eine Leine hilft die Emotionen der beiden Hunde bei der ersten Begegnung zu kontrollieren.

Angeleinte Zusammenführung

Während des ersten Treffens sollten beide Hunde angeleint sein. Das gibt den Besitzer*innen Kontrolle über die Situation und verhindert, dass etwa der größere Hund übermütig auf den Welpen zugeht, was Stress oder Angst auslösen könnte. An der Leine können sie sich annähern, ohne direkt physischen Kontakt zu haben. Am besten gehst du gemeinsam mit beiden Hunden erstmal ein Stück und schaust, wie sie sich verhalten. Sollte dein Hund besonders groß und kräftig sein, könnte ein Brustgeschirr oder sogar die erste Begegnung erleichtern. 

Beobachtung der Körpersprache

Die Körpersprache eines Hundes verrät viel über seine Emotionen und Absichten. Achte während der Begegnung genau auf die Signale der Hunde. So kannst du ihre Stimmung deuten und die Begegnung intensivieren oder auch abbrechen. Ein wedelnder Schwanz, besonders wenn er locker von Seite zu Seite schwingt, deutet in der Regel auf Wohlbefinden und Neugierde hin. Entspannte Ohren, im Gegensatz zu angelegten oder steil aufgerichteten, sind ebenfalls ein positives Zeichen. Knurren, Zähnefletschen oder ein starrer Blick sind Anzeichen von Angst oder Aggression.

Vorsicht in den ersten Minuten

Auch wenn die Anzeichen positiv sind, sollte man die Hunde in den ersten Momenten der Begegnung nicht direkt aufeinander loslassen. Sie benötigen Zeit, sich an die Anwesenheit des anderen zu gewöhnen, Düfte auszutauschen und ein Gefühl für den anderen zu bekommen. Es ist ratsam, ihnen diese ersten Minuten zu geben, um die neue Situation in ihrem eigenen Tempo zu verarbeiten, bevor sie näheren Kontakt haben.

Die Eingewöhnungsphase: Schritt-für-Schritt zum harmonischen Miteinander

Bei der Einführung eines Welpen in ein Zuhause mit Hund geht es um das Aufbauen einer tiefen, vertrauensvollen Bindung. Dafür ist eine Umgebung, in der beide sich sicher und verstanden fühlen, von großer Bedeutung.

Die ersten Tage und Wochen

Die ersten Tage sind die wichtigsten. In dieser Zeit sollten beide Hunde ständig überwacht und gleichermaßen berücksichtigt werden. Der erwachsene Hund sollte sich keinesfalls benachteiligt oder ersetzt fühlen.

Ein erwachsener Hund leckt einem Welpen über das Gesicht.
Lass deine beiden Hunde anfangs nie aus den Augen, auch wenn sie sich gut zu verstehen scheinen.

Ständige Überwachung

In der Anfangsphase sollte jede Interaktion zwischen dem älteren Hund und dem Welpen beaufsichtigt werden. Selbst wenn beide Hunde anfänglich gut miteinander auskommen, können immer noch Missverständnisse oder kleine Streitigkeiten auftreten. Eine ständige Überwachung ermöglicht es, frühzeitig einzugreifen und potenzielle Konflikte zu verhindern.

Förderung gemeinsamer Aktivitäten

Gemeinsame Spaziergänge sind eine hervorragende Möglichkeit, die Bindung zwischen den beiden Hunden zu stärken. Es ermöglicht ihnen, neue Umgebungen gemeinsam zu erkunden und sich dabei auf äußere Reize anstatt aufeinander zu konzentrieren. So kannst du deine Hunde und ihre Gewohnheiten langsam zusammenführen.

Trennung in Abwesenheit

Auch wenn alle Anzeichen positiv sind, ist es ratsam, die beiden Hunde zu trennen, sobald du das Haus verlässt. Somit kannst du sicherstellen, dass es zu keinen Konflikten oder ungewollten Verletzungen kommt. Außerdem können sich beide Hunde in dieser Zeit erholen und selbst beschäftigen.

Strategien zur Konfliktbewältigung

Das Konfliktpotenzial in einem Haushalt mit zwei Hunden ist groß. Daher ist es ratsam, von Beginn an eine Lösung aller potenziellen Probleme bereitzustellen.

Eifersucht

Die Ankunft eines Welpen kann beim älteren Hund Eifersuchtsgefühle hervorrufen, insbesondere wenn dieser bisher das einzige Haustier war. Trenne gegebenenfalls ihre Spielzeuge oder Kuscheltiere, um Eifersucht zu vermeiden. Es ist wichtig, dem erwachsenen Hund zu zeigen, dass eure Beziehung durch den Welpen nicht gestört wird. Du kannst zum Beispiel regelmäßig ausschließlich dem älteren Hund Aufmerksamkeit schenken und mit ihm spielen. 

Aggression

Obwohl leichte Streitigkeiten unter Hunden normal sind, sollten ernsthafte Aggressionen nicht ignoriert werden. Sollte dein Hund schon einmal oder öfter aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden gezeigt haben, solltest du eine/n Hundetrainer*in kontaktieren. Zusammen mit dem Hundeprofi kannst du spezielle Techniken und Methoden ausarbeiten, um deine beiden Hunde sicher aneinander zu gewöhnen.

Geduld ist der Schlüssel

Der Prozess der Zusammenführung zweier Hunde – insbesondere wenn einer davon ein Welpe ist – kann sowohl für die Halter*innen als auch für die Hunde eine Herausforderung darstellen.

Ein erwachsener Hund und ein Welpe beschnüffeln sich in einem Feld.
Die erste Begegnung von zwei Hunden ist einzigartig und kann nicht vorhergesehen werden.

Jede Zusammenführung ist einzigartig

Es gibt keinen standardisierten Ablauf oder festgelegten Zeitraum für eine erfolgreiche Integration eines Welpen. Einige Hunde können sich innerhalb von Tagen aneinander gewöhnen, während andere mehrere Wochen oder gar Monate benötigen. Es ist von größter Bedeutung zu verstehen, dass jede Zusammenführung ihre eigenen Dynamiken und Herausforderungen aufweist, die maßgeschneiderte Lösungen erfordern.

Geduld und Verständnis

Die Kunst des erfolgreichen Zusammenführens liegt in der Geduld der Halter*innen. Du solltest immer mit Rückschlägen rechnen und sie akzeptieren. Dränge deine Hunde nicht, sich anzunähern, wenn sie Zeichen von Unwohlsein oder Angst zeigen. Zeige Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Ängste beider Hunde und versuche, ihre Perspektiven einzunehmen. Mit viel Geduld und

Ein positives Umfeld schaffen

Ebenso wichtig wie Geduld ist das Schaffen eines positiven, unterstützenden Umfelds für beide Hunde. Ein Umfeld, in dem sich die Hunde sicher und geliebt fühlen, kann dazu beitragen, dass sie sich schneller und effektiver aneinander gewöhnen.

Regeln und Struktur

Während Flexibilität in Bezug auf die individuellen Bedürfnisse der Hunde wichtig ist, ist es genauso essentiell, klare und beständige Regeln im Haushalt zu haben. Dies gibt den Hunden Sicherheit und Struktur und hilft, potenzielle Konflikte zu vermindern. Führe die bereits bestehenden Regeln weiter, um den älteren Hund nicht zu verwirren. Deinem Welpen solltest du in der Erziehung nie mehr erlauben als dem erwachsenen Hund.

Liebe und Unterstützung

Letztlich ist die Liebe und Unterstützung des Halters das, was den entscheidenden Unterschied ausmachen kann. Zeige beiden Hunden kontinuierlich, dass sie gleichermaßen geliebt und geschätzt werden, und unterstütze sie einfühlsam während der gesamten Zusammenführung.

Fazit: Hunde zusammenführen

Zwei Hunde zusammenzuführen, kann herausfordernd sein. Doch mit den richtigen Methoden und viel Geduld wird aus einem Duo ein unzertrennliches Team. Durch konsequente Arbeit, Verständnis und viel Geduld kannst du eine Bindung zwischen deinen Hunden schaffen, die ein Leben lang anhält.

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