Mit steigenden Temperaturen beginnt nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere vierbeinigen Freunde die Herausforderung, die Hitze zu überstehen. Jede*r Hundeliebhaber*in weiß, dass die heißen Sommertage für Hunde nicht nur unangenehm, sondern sogar gefährlich werden können. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Hund bei Hitze abkühlen kannst und welche Maßnahmen du ergreifen kannst, damit dein Hund auch bei sommerlichen Temperaturen gesund und munter bleibt.
Vorab: Die 5 wichtigsten Tipps für heiße Tage
- Stelle deinem Hund immer frisches, kühles Wasser zur Verfügung.
- Sorge für ausreichend schattige Plätze, wenn dein Hund draußen ist.
- Verlege Spaziergänge und Spiele in die kühleren Morgen- oder Abendstunden.
- Biete deinem Hund kühle Rückzugsmöglichkeiten und sorge für viel Ruhe.
- Teile das Futter in kleinere Portionen auf und verteile diese über den ganzen Tag.
Weiter unten erklären wir dir, wieso diese Punkte so wichtig sind und wie du diese Tipps am besten umsetzen kannst.
Risiken bei hohen Temperaturen
Hunde haben im Vergleich zu Menschen eingeschränkte Fähigkeiten der Wärmeregulierung. Sie können Wärme nur über ihre Pfoten und durch Hecheln abgeben, was weniger effizient ist als das Schwitzen über die gesamte Körperoberfläche, wie wir Menschen es tun. Daher sind Hunde anfälliger für Überhitzung und Hitzschlag, insbesondere bei sehr hohen Temperaturen
Ab wann ist es zu warm für einen Hund?
Die spezifische Temperatur, bei der es für einen Hund zu warm wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Rasse, des Alters, des Gewichts und der Dicke seines Fells. Allerdings kann man generell sagen, dass Temperaturen ab etwa 20 Grad Celsius für viele Hunde bereits unangenehm werden können. Besonders Hunde mit dickem Fell, ältere Hunde und solche mit kurzer Nase, wie Bulldoggen und Möpse können schon bei moderaten Temperaturen Anzeichen von Überhitzung zeigen. Wie du deinen Hund abkühlen kannst, spielt also schon bei für den Menschen angenehme Temperaturen eine Rolle.
Beachte auch, dass nicht nur die Außentemperatur, sondern auch andere Faktoren wie die Luftfeuchtigkeit und die Aktivität des Hundes eine Rolle spielen. Ein aktiver Hund, der in der prallen Sonne spielt, kann sich auch bei niedrigeren Temperaturen überhitzen.
Was tun bei Überhitzung und Hitzschlag?
Obwohl sie oft zusammen auftreten können und ähnliche Symptome aufweisen, sind eine Überhitzung und ein Hitzschlag nicht dasselbe:
Überhitzung
Überhitzung bezieht sich auf einen Zustand, in dem der Körper eines Hundes mehr Wärme produziert oder absorbiert, als er abgeben kann. Dies kann zu Symptomen wie erhöhtem Hecheln, vermehrtem Durst, Unruhe und Müdigkeit führen. Zeigt dein Hund Anzeichen einer Überhitzung, ist es wichtig, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um ihn abzukühlen und seine Körpertemperatur zu senken.
Hitzschlag
Ein Hitzschlag hingegen ist eine Form der Hyperthermie, also eine extreme Überhitzung, bei der die Körpertemperatur des Hundes auf gefährliche Werte über 41 Grad Celsius ansteigen kann. Es handelt sich dabei um einen lebensbedrohlichen Notfall, der sofortige tierärztliche Behandlung erfordert. Symptome können unter anderem extremes Hecheln, schnelle Herzfrequenz, Taumeln, Desorientierung, dunkelrote oder blaue Zunge, Erbrechen, Durchfall und Bewusstlosigkeit sein.
Es ist wichtig, dass du bei hohen Temperaturen immer auf Zeichen von Überhitzung oder Hitzschlag achtest und die geeigneten Maßnahmen ergreifst. Nur so kannst du die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes gewährleisten.
Möglichkeiten zur Abkühlung des Hundes bei Hitze
Es gibt einige einfache und hilfreiche Möglichkeiten, wie du deinen Hund in den heißen Sommertage abkühlen kannst.
Spaß und Abkühlung mit Wasserspielen
Wasserspiele und Schwimmen sind ausgezeichnete Aktivitäten, um deinen Hund bei Hitze abzukühlen. Egal ob in einem See, im Meer oder im Planschbecken im Garten, Wasser bietet eine willkommene Erleichterung für deinen Hund. Beachte jedoch, dass nicht alle Hunde gute Schwimmer sind und immer beaufsichtigt werden sollten, wenn sie im Wasser sind. Dein Hund kann sich natürlich auch abkühlen indem du ihn einfach durch den Gartensprinkler laufen lassen.
Sei dir auch unbedingt darüber bewusst, dass Hunde beim Spielen und Schwimmen viel Wasser schlucken können. Vor allem das Trinken von Salzwasser solltest du bei deinem Hund vermeiden. Dadurch kann es nämlich zu Durchfall und Erbrechen kommen.
Kühle Hilfsmittel für heiße Tage
Kühlmatten sind eine gute Möglichkeit, um deinen Hund bei Hitze abzukühlen. Sie enthalten in der Regel ein Gel, das durch den Druck des Hundes aktiviert wird und dann eine kühlende Wirkung hat. Diese Matten können im Haus, im Auto oder im Garten verwendet werden, um deinem Hund einen kühlen Platz zum Liegen zu bieten.
Eine andere, kostengünstigere Option ist ein nasses T-Shirt auf dem Boden. Es wirkt ähnlich wie die Kühlmatten, indem es eine Oberfläche bietet, auf sich der Hund abkühlen kann. Du kannst das T-Shirt einfach mit kaltem Wasser tränken, gut auswringen und dann flach auf den Boden legen. Achte darauf, das T-Shirt regelmäßig erneut zu befeuchten, da es mit der Zeit austrocknen kann.
Leckerlis als Erfrischung
Über gefrorene Snacks wird dein Hund sich an heißen Sommertagen sicher sehr freuen. Besonders beliebt sind Eiswürfel aus Hühnerbrühe oder gefrorener Joghurt. Diese bieten nicht nur eine willkommene Abkühlung, sondern können auch eine leckere Belohnung sein.
Beachte dabei, dass dein Hund bestimmte Lebensmittel nicht verträgt, obwohl sie für Menschen sicher sind. Vermeide daher Zucker, Schokolade oder andere Süßungsmittel. Warum du diese und weitere Zutaten im Hundefutter vermeiden solltest, erfährst du hier.
Du kannst deinem Hund auch leckere, saftige Snacks wie Wassermelonenstücke oder Gurkenscheiben geben. Diese sind nicht nur lecker, sondern auch voller Wasser. So hilfst du deinem Hund, seinen Flüssigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten, wenn es draußen heiß ist.
Pflege und Haltung für Hunde bei Hitze
Die heißen Sommermonate erfordern ebenso eine Umstellung der alltäglichen Versorgungs- und Pflegeroutine.
Anpassung der Spaziergänge und des Trainings
Vermeide bei Hitze die Stunden zwischen 11 und 16 Uhr für ausgedehnte Spaziergänge oder Trainingseinheiten. Der Asphalt kann sehr heiß werden und die Pfoten deines Hundes verbrennen. Besser sind Spaziergänge am frühen Morgen oder am späten Abend, wenn es kühler ist. Bedenke auch die Länge der Spaziergänge und überanstrenge deinen Hund nicht.
Hitze im Haus vermeiden
Auch im Haus kannst du Maßnahmen ergreifen, um deinen Hund abzukühlen. Halte Räume mit Jalousien oder Rollläden dunkel und kühl. Räume mit Fliesenböden bieten deinem Hund eine Liegefläche, auf der er sich abkühlen kann.
Optimale Wasserversorgung
Wasser spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation der Körpertemperatur deines Hundes, insbesondere während der heißen Sommermonate. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass dein Hund immer Zugang zu frischem, sauberen Wasser hat.
Unter normalen Bedingungen sollte ein Hund pro Kilogramm Körpergewicht etwa 40 bis 50 ml Wasser pro Tag trinken. Das bedeutet, ein 20 Kilogramm schwerer Hund benötigt etwa einen Liter Wasser pro Tag.
Während einer Hitzewelle kann der Wasserbedarf deines Hundes auf bis zu 100 bis 150 ml ansteigen. So könnte der 20 Kilogramm schwerer Hund dann zwei bis drei Liter pro Tag benötigen.
Anpassung der Ernährung deines Hundes bei Hitze
Du gibst deinem Hund große Portionen Futter? Das solltest du an heißen Tagen einmal überdenken, denn dadurch setzt der Körper deines Hundes einen umfangreichen Verdauungsprozess in Gang. Er muss viel Energie aufwenden, um das gesamte Futter zu verarbeiten, was eine erhöhte Körperwärme zur Folge hat. Dies kann insbesondere bei warmen Temperaturen eine zusätzliche Belastung sein.
Wenn du jedoch das Futter deines Hundes in mehrere kleinere Portionen aufteilst und diese über den Tag verteilst, wird der Verdauungsprozess in kleinere, leichter zu bewältigende Abschnitte unterteilt. Dies bedeutet, dass der Körper deines Hundes nach jeder Mahlzeit weniger Energie aufwenden muss, um das Futter zu verdauen, was dazu führt, dass weniger Wärme erzeugt wird.
Durch die Verteilung der Mahlzeiten über den Tag, wird also der Stoffwechsel deines Hundes unterstützt und unnötige Anstrengung vermieden.
Ruhephasen für deinen Hund
Hitze kann deinen Hund belasten. Gönn ihm daher genügend Ruhe und Schlaf. Achte darauf, dass dein Hund einen kühlen Platz für seine Ruhezeit hat.
Tägliches Bürsten als Unterstützung bei Hitze
Durch das Bürsten kannst du abgestorbene Unterwolle entfernen, welche sonst die Hitze staut. Achte aber darauf, das Deckhaar deines Hundes nicht zu sehr zu kürzen, da es die Haut vor der Sonne schützt.
Gefährliche Aktivitäten bei Hitze vermeiden
Diese Dinge solltest du bei hohen Temperaturen auf jeden Fall vermeiden:
- Heiße Autos: Lasse deinen Hund niemals in einem geparkten Auto zurück, auch nicht „nur für ein paar Minuten“. Innerhalb kürzester Zeit kann sich das Auto in eine tödliche Hitze-Falle verwandeln. Die Innentemperatur des Autos kann innerhalb von 15 Minuten auf bis zu 40° C ansteigen.
- Radtouren: Verzichte bei Hitze auf lange Radtouren mit deinem Hund. Solche ausgiebigen Aktivitäten erhöhen das Risiko eines Hitzschlags.
- Gassi auf Asphalt: Asphalt heizt sich bei Hitze extrem auf und die Pfoten deines Hundes können verbrennen. Mache den Handrückentest: Wenn du deine eigene Hand nicht für fünf Sekunden auf dem Asphalt halten kannst, ist es auch zu heiß für die Pfoten deines Hundes.
Fazit: Hund mit richtiger Abkühlung vor Überhitzung schützen
Die Hitze stellt für unseren vierbeinigen Freund eine große Herausforderung dar. Als verantwortungsvolle Hundebesitzer müssen wir Maßnahmen ergreifen, um unsere Hunde vor Überhitzung und Hitzschlag zu schützen. Kühlprodukte, Wasserspiele, eisige Leckereien, eine angepasste Ernährung und genügend Ruhe können dazu beitragen, dass dein Hund den Sommer genießen kann.