Mit dem Hund durch Wälder und Wiesen wandern, Sonne tanken, in Bergseen baden und atemberaubende Ausblicke genießen. Wandern ist die perfekte Möglichkeit, um mit deinem Hund dem Alltag zu entfliehen. Entdecke, warum das gemeinsame Abenteuer so besonders für eure Bindung ist. In diesem Artikel erfährst du, wie du den perfekten Wanderurlaub mit deinem Hund planst und worauf du besonders achten solltest. Viel Spaß beim Lesen!
Die Vorteile des gemeinsamen Wanderns
Wandern ist weit mehr als nur ein Ausflug in die Natur. Es ist eine Herausforderung für Körper und Geist. Sowohl du als auch dein Hund profitieren von der körperlichen Anstrengung, die das Wandern mit sich bringt. Die ständige Bewegung, insbesondere in hügeligem Gelände, stärkt das Herz-Kreislauf-System und die Ausdauer beider Wander*innen. Das Wandern baut Stress ab und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Die gemeinsamen Abenteuer und Herausforderungen schaffen unvergessliche Erinnerungen und festigen die Bindung zwischen dir und deinem Hund. Das gemeinsame Überwinden von Hindernissen und das Entdecken neuer Pfade stärkt euer Vertrauen.
Welcher Hund ist fürs Wandern geeignet?
Alter, Rasse und Gesundheitszustand deines Hundes sind entscheidend für eure gemeinsame Wanderung. Es gibt einige Voraussetzungen, die dein Hund erfüllen sollte, um dich in deinem Urlaub begleiten zu können.
Wie alt muss dein Hund sein?
Mit einem Welpen solltest du noch keine weiten Strecken laufen. Seine Gelenke und Knochen sind noch nicht bereit für starke Belastungen. Du kannst einen Welpen jedoch in einem speziellen Hunderucksack mitnehmen und immer wieder kürzere Strecken laufen lassen. Ab einem Alter von einem Jahr kannst du deinen Hund langsam ans Wandern heranführen. Junghunde können bereits Strecken von bis zu 5 Kilometer meistern. Ist dein Hund schon ein Senior, solltest du ebenfalls keine weiten Touren mit ihm laufen. Im Alter lässt die Kondition nach und das Kreislaufsystem wird schwach.
Welche Rassen eignen sich zum Wandern?
Während einige Hunde fürs Wandern geboren zu sein scheinen, wie zum Beispiel Australian Shepherds oder Border Collies, sind andere Rassen aufgrund ihres Körperbaus weniger geeignet. Beispielsweise können Hunde mit besonders kurzen Beinen, wie Dackel oder Chihuahuas, Schwierigkeiten auf steinigem oder sehr unebenem Gelände haben. Brachyzephale Rassen, also Hunde mit sehr kurzen Köpfen und Nasen, wie der Mops oder die Französische Bulldogge, bekommen leicht Probleme mit der Atmung. Insbesondere bei sehr warmem Wetter solltest du auf eine anstrengende Wanderung verzichten.
Labrador Retriever, Dalmatiner, Beagle, Jack Russell Terrier, Deutscher Schäferhunde, Collies und Weimaraner hingegen sind Rassen, die du sorglos auf dein Wanderabenteuer mitnehmen kannst.
Welchen Gesundheitszustand benötigt dein Hund?
Unabhängig von Rasse oder Alter hat jeder Hund seine individuellen Bedürfnisse. Einige Hunde sind von Natur aus aktiver und benötigen mehr Bewegung, während andere lieber ein ruhiges Tempo bevorzugen. Gesundheitsprobleme, wie Arthritis oder Herzerkrankungen, beeinflussen die körperlichen Fähigkeiten deines Hundes. Kläre am besten mit deiner Tierärztin/ deinem Tierarzt, ob dein Hund für das Wandern geeignet ist.
Die richtige Ausrüstung
Zu einem gelungenen Wanderurlaub mit Hund gehört eine gute Vorbereitung. Unsere Packliste soll dir dabei helfen, keine der notwendigen Utensilien zu vergessen.
Packliste: Wandern mit Hund
- Wassernapf: Ein faltbarer Napf ist praktisch und nimmt wenig Platz ein. In fließenden, sauberen Gewässern, wie Bergflüssen, kannst du deinen Hund beruhigt trinken lassen. Stehende Gewässer jedoch können Gefahren wie zum Beispiel Giardien beherbergen.
- Hundefutter und Leckerlis: Planst du eine längere Wanderung mit Übernachtungen, solltest du ausreichend Futter und Leckerlis mitnehmen. Achte allerdings darauf, dass dein Hund nicht mit vollem Magen in eure Wanderung startet.
- Hundeleine und Geschirr: Ein robustes Geschirr bietet mehr Kontrolle und ist schonender für den Hals deines Hundes als ein Halsband. Außerdem besteht bei einem Halsband im Gestrüpp Strangulierungsgefahr. Kannst du deinen Hund nicht frei laufen lassen, bietet sich eine Schleppleine an.
- Maulkorb: Abhängig von deinem Reiseziel kann eine Maulkorbpflicht in zum Beispiel öffentlichen Verkehrsmitteln bestehen. Informiere dich im Voraus gut über die Reisebedingungen für deinen Hund.
- Hundeschuhe: Bei rauem oder steinigem Gelände können Hundeschuhe die Pfoten deines Begleiters schützen.
- Hundemantel: In kälteren Monaten oder hoch gelegenen Routen schützt ein Hundemantel deinen Hund gegen Wind und Wetter. Rassen mit dichtem Unterfell benötigen keinen Hundemantel.
- Decke oder Schlafmatte: Für Pausen oder Mehrtagestouren bietet eine Decke oder Schlafmatte deinem Hund einen bequemen Platz zum Ausruhen.
- Kotbeutel: Halte den Wanderweg und die Natur für dich und deine Mitmenschen sauber.
- Hundepass und Impfbescheinigung: Habe die notwendigen Dokumente deines Hundes immer dabei.
- Erste-Hilfe-Set: Packe Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, eine Zeckenzange, Pinzette, und eine Decke für Notfälle ein.
- Pfotenbalsam: Bei langen Touren schützt und pflegt ein Balsam die Pfoten deines Hundes.
- Notfallpfeife: Falls du Hilfe benötigst oder deinen Hund zu dir rufen möchtest.
- Foto deines Hundes: Für den Fall, dass dein Hund verloren geht, kann ein Foto bei der Suche helfen.
- Notfallnummern: Sammle die Nummern von deiner Tierarztpraxis, nahegelegenen Tierkliniken und gegebenenfalls von deiner Unterkunft auf einem Zettel.
Wie bereite ich meinen Hund auf eine Wanderung vor?
Eine Wanderung ist nicht nur für dich, sondern auch für deinen Hund eine sportliche Herausforderung. Daher solltest du vor dem Wanderurlaub den Fokus eures Trainings besonders auf die Kondition legen.
Um deinen Hund an lange Touren zu gewöhnen, kannst du eure täglichen Spaziergänge langsam aber stetig verlängern. Letztendlich solltet ihr gemeinsam mindestens die Strecke der geplanten Wanderung auf einem normalen Wald- oder Feldweg laufen können. Zusätzlich kannst du auch Herausforderungen einbauen, wie deinen Hund über umgestürzte Bäume oder einige große Steine klettern lassen.
Bereite ihn im besten Fall auf alle Hindernisse vor, die euch in den Bergen auch begegnen können. Kennt dein Hund zum Beispiel Kühe, Schafe oder Ziegen? Kannst du ihn im Notfall auf den Arm nehmen und einige Schritte tragen?
Gefestigte Kommandos und ein sicherer Rückruf sind bei einer Wanderung unerlässlich.
Der richtige Pfad
Nicht jeder Wanderweg ist für Hunde geeignet. Beachte die Länge und den Schwierigkeitsgrad der gewählten Tour. Ein gesunder und speziell trainierter Hund kann zwischen 30 und 50 Kilometer am Tag laufen. Achte allerdings immer auf das Alter und die genetischen Hintergründe deines Hundes. Auch die vorherrschenden Wetterbedingungen spielen eine große Rolle.
Kommt ihr auf eurer Wanderung an freilaufenden Kuh- oder Schafherden vorbei oder lauft ihr überwiegend durch Wälder? Hat dein Hund einen ausgeprägten Jagdinstinkt und hast du diesen im Notfall unter Kontrolle? Planst du eine Tour mit deinem Hund, solltest du dich also auf alle möglichen Situationen vorbereiten.
Gefahren beim Wandern mit Hund
Wandern mit Hund ist in der Regel eine erfüllende und schöne Erfahrung. Es gibt jedoch jederzeit Gefahren, die du als Hundebesitzer*in kennen solltest, um sicherzustellen, dass der Ausflug für euch beide sicher ist.
- Wilde Tiere: In vielen Wandergebieten gibt es freilaufende und wilde Tiere, die für Hunde gefährlich werden können. Mutterkühe mit ihren Kälbern, Pferde, Wildschweine oder auch Schlangen könnten eine Gefahr darstellen..
- Verlaufen: Nicht immer sind Wanderrouten gut sichtbar ausgeschildert. Informiere dich also im Voraus über den Verlauf und die Zustände der Pfade. Habe immer eine Karte oder einen Reiseführer parat, um nicht vom Weg abzukommen.
- Verletzungen: In den Bergen kann es sein, dass du im Notfall eine Weile auf dich allein gestellt bist. Du solltest also in der Lage sein, deinem Hund einen Verband anzulegen und dich um Wunden zu kümmern.
- Müll und Giftköder: Leider hinterlassen nicht alle Wanderer ihren Weg so, wie sie ihn vorgefunden haben. Du solltest auf Wanderwegen immer mit verschluckbaren Gegenständen, Lebensmittelresten oder sogar Giftködern rechnen. Diese können für deinen Hund sehr gefährlich werden.
- Überforderung: Unerfahrene Wanderer unterschätzen ihre gewählten Routen oft. So werden Wanderungen besonders für ihre Hunde eine große Herausforderung. Achte während deines Urlaubs also stets auf das Wohlbefinden und den Gesundheitszustand deines Hundes. Starkes Hecheln und Trägheit sind zum Beispiel Zeichen von Überforderung.
- Absturzgefahr: Steile Anstiege sind für sportliche Hunde in der Regel kein Problem. Liegen allerdings Kletterpassagen oder Pfade über tiefen Abgründen auf eurem Weg, ist höchste Vorsicht geboten. Leine deinen Hund hier am besten an und frage andere Wanderer im Notfall um Hilfe.
Zusammengefasst
Ein Wanderurlaub mit Hund ist eine Erfahrung die keiner/m Hundebesitzer*in entgehen sollte. Ein Wanderurlaub festigt euer Vertrauen ineinander und schweißt euch als Team noch enger zusammen. Mit der richtigen Vorbereitung, Ausrüstung und der passenden Route kannst du mit deinem Hund unvergessliche Erfahrungen sammeln.