Der Collie: Ein treuer Gefährte 

Ein Langhaar Collie liegt in einer Wiese.
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Der Collie ist eine der bekanntesten Hunderassen weltweit. Seine Beliebtheit verdankt er nicht nur seinem eleganten Aussehen, sondern auch seiner Intelligenz und seinem liebenswerten Charakter. Erfahre alles über die Geschichte, Pflege und Gesundheit, die Erziehung und das Training eines Collies. In diesem Artikel findest du heraus, ob ein Collie zu dir passt!

Der Collie im Steckbrief

Wir haben dir die wichtigsten Informationen zum Collie in einem Steckbrief zusammengefasst.

EigenschaftInformation
GrößeRüden: 56 – 61 cm, Hündinnen: 51 – 56 cm
Gewicht18 – 30 kg
Lebenserwartung12 – 16 Jahre
FellfarbenZobel, dreifarbig und Blue Merle
FellstrukturLang oder kurz, dicht, üppig
CharakterIntelligent, freundlich, loyal
AktivitätslevelHoch
PflegeaufwandMittel bis Hoch

FCI-Klassifizierung

Der Collie (Schottischer Schäferhund) gehört laut Fédération Cynologique Internationale (FCI) zu Gruppe 1 der Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer  Sennenhunde), weiter zu Sektion 1: Schäferhunde.

Die Geschichte des Collies

Der Collie stammt ursprünglich aus Schottland, wo er Bauern und Hirten beim Hüten ihrer Schafe geholfen hat. Entstanden ist der Hütehund vermutlich aus der Kreuzung einheimischer Artgenossen und Hunden, die von den Römern mitgebracht wurden. Dabei entwickelten sich sowohl kurzhaarige als auch langhaarige Collies. Die schottischen Highlands boten den Hirtenhunden der Insel allerdings einige Herausforderungen. Die bergige Landschaft Schottlands forderte viel Ausdauer und Wendigkeit. Außerdem sollten die Collies besonders intelligent und eigenständig sein, um die Schafherden auch ohne Kommando des Hirten beschützen und leiten zu können. Seinen Namen hat der Hütehund vom in Schottland typischen Schaf “Colley”.

Seine Erscheinung und Intelligenz machte den Collie schnell zu einem beliebten Begleithund. So wurde bereits 1840 der erste Collie Club von Mitgliedern des britischen Adels gegründet. Die Fédération Cynologique Internationale erkannte den offiziellen Rassestandard des Collie Rough (Langhaariger schottischer Schäferhund) erst 1955 offiziell an. 1974 folgte dann die offizielle Anerkennung des Collie Smooth (Kurzhaariger schottischer Schäferhund).

Aussehen des Collies

Mit einer Körpergröße von bis zu 61 cm gehört der Collie zu den mittelgroßen Hunderassen. Den Collie gibt es in der langhaarigen und der kurzhaarigen Variante. Beide haben einen robusten aber sehr agilen Körperbau. Auffällig sind sein schmaler Kopf und die kleinen spitzen Ohren. 

Zwei Langhaar Collies sitzen auf einem Feld.
Der Langhaar Collie trägt ein üppiges Fell.

Der Collie Rough trägt ein dichtes und langes Fell. Seine Unterwolle ist weich und sehr dicht. Seine Mähne und Halskrause sind stark behaart. Auch an seiner Rute trägt er ein üppiges Fell. Um den Kopf und die Ohren ist das Fell kürzer und glatt. 

Ein Kurzhaar Collie steht auf einem Waldweg.
Kurzhaarige Collies erscheinen oft schlanker als die Langhaar Collies.

Der Collie Smooth hat kurzes und hartes Fell. Seine Unterwolle ist jedoch dicht und weich. Die kurzhaarigen Collies werden oftmals etwas größer und schwerer als ihre langhaarigen Artgenossen.

Bei Kurz- und Langhaar Collie kommen die gleichen Fellfarben vor: Zobel, dreifarbig und Blue Merle. Zobel beschreibt goldenes Fell in verschiedenen Nuancen mit mehr oder weniger schwarzen Schattierungen. Der dreifarbige Collie ist weiß mit satten schwarzen und lohfarbenen Abzeichen an Kopf und Beinen. Blue Merle beschreibt ein silbriges Blau mit schwarzen und lohfarbenen Abzeichen auf weißem Unterfell. 

Wesen und Charakter

Collies sind besonders kluge und wissbegierige Hunde, was auf ihre Geschichte als Hirtenhunde zurückgeführt werden kann. Sein starker und selbstständiger Charakter zeichnet den Collie als hervorragenden Arbeitshund aus. Ein wesentliches Merkmal des Collies ist auch seine bedingungslose Loyalität gegenüber seiner Besitzer*innen. Diese tiefe Bindungsfähigkeit macht ihn nicht nur zu einem treuen Freund, sondern auch zu einem idealen Familienhund. Ein Collie beschützt stets seine Familie und zeigt sich ebenso geduldig wie liebevoll im Umgang mit Kindern. 

Trotz seiner unkomplizierten und gutmütigen Art braucht der intelligente Verstand des Collies regelmäßige Herausforderungen. Collies lernen sehr schnell und brauchen weit mehr als einfache Kommandos, um sich nicht zu langweilen. Parallel dazu darf auch die körperliche Beschäftigung nicht vernachlässigt werden. Der ursprüngliche Hütehund hat einen hohen Bewegungsdrang und geht gerne lang spazieren, wandern oder absolviert andere Hundesportarten

Nahaufnahme eines Langhaar Collies.
Collies sind relativ pflegeleicht.

Pflege eines Collies

Die Pflege eines Collies ist nicht so aufwendig, wie es auf den ersten Blick aussieht. Es reicht, das Fell einmal alle ein bis zwei Wochen zu bürsten. Während des Fellwechsels solltest du deinen Hund täglich bürsten. Vor allem beim Langhaar Collie ist diese Zeit etwas pflegeintensiver. An den Ohren und Läufen entstehen häufiger Verfilzungen, weshalb du diese öfter kontrollieren und gegebenenfalls bürsten solltest. Neben der Fellpflege solltest du deinen Collie regelmäßig auf Zecken, Milben und Flöhe kontrollieren. Wichtig ist auch die Zahnpflege deines Hundes. Wie du die Zähne deines Collies richtig putzt, erfährst du hier.  

Ernährung

Die Ernährung eines Collies hängt von Alter, Gewicht und Gesundheitszustand ab. Grundsätzlich solltest du auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, mit hochwertigen Proteinen und Fetten, wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen achten. Collies eignen sich auch zum Barfen. Hast du mit dieser Fütterungsmethode keine oder wenig Erfahrung, solltest du dich zunächst über die Vor- und Nachteile und die notwendigen Voraussetzungen informieren.

Einen Collie solltest du zwei- bis dreimal am Tag füttern und ihm stets frisches Wasser zur Verfügung stellen. Die individuellen Futtermengen kannst du mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt besprechen.

Erziehung und Sozialisierung 

Schon die ersten Wochen und Monate des Lebens eines Collies legen den Grundstein für seine spätere Persönlichkeitsentwicklung. In dieser Phase lernt er mit neuen Situationen, fremden Menschen, anderen Tieren und unbekannten Umgebungen zurechtzukommen. Sorge dafür, dass dein Hund die Möglichkeit hat, diese Erfahrungen zu machen und aus ihnen zu lernen. So entwickelt dein Collie sein Selbstbewusstsein und Temperament. Collies sind sehr anhänglich und nicht gern allein. Mit etwas Geduld kannst du einem jungen Collie aber auch beibringen eine gewisse Zeit ohne dich auszukommen. 

In unserem Online-Kurs zeigt dir Hundetrainerin Charly Arzberger, wie du deinen Hund Schritt für Schritt an das Alleinsein gewöhnt. Natürlich solltest du deinen Hund nie zu lange unbeaufsichtigt lassen.

Ein junger Collie blickt aufmerksam in die Kamera.
Ein Collie ist gut für Anfänger geeignet.

Neben der Sozialisierung solltest du in der Welpenzeit auch schon mit der Erziehung beginnen. Setze von Anfang an klar definierte Grenzen und Regeln, um deinem Collie Struktur und Sicherheit zu geben. Dabei geht es nicht darum, streng oder dominant zu sein. Die sensible Rasse benötigt eine einfühlsame und liebevolle, aber auch konsequente Erziehung. 

Erfährt ein Collie die nötige Aufmerksamkeit und Zuwendung, ist er ein sehr aufmerksamer und lernfreudiger Schüler, der seinen Besitzer*innen gefallen will. Seine Intelligenz kann ab und an kleine Herausforderungen in der Erziehung bieten, mit etwas Geduld und Konsequenz lassen sich diese aber schnell überwinden. Die Rasse ist grundsätzlich sehr leicht zu erziehen, weshalb sie auch für Anfänger*innen geeignet ist.

Training

Collies sind bekannt für ihren scharfen Verstand und die Begeisterung für das Training. Dies sind hervorragende Voraussetzungen, um einem Collie neben den Grundkommandos auch komplexere Aufgaben beizubringen. Collies sind außerdem sehr aktive und sportliche Hunde, die gerne draußen Zeit verbringen.

Agility, bei dem der Hund einen Hindernisparcours durchläuft, oder Obedience, eine Form des Gehorsamkeitstrainings, sind gute Möglichkeiten, den Geist des Collies herauszufordern und gleichzeitig den Bewegungsdrang der Rasse zu stillen. Fährtensuchspiele oder Mantrailing sind ebenfalls gute Beschäftigungsmöglichkeiten für diese Rasse. Collies haben aber auch am Wandern oder einfachen Spaziergängen Spaß, solange sie regelmäßig und ausdauernd sind. 

Häufige Krankheiten

Bei Collies treten einige erblich bedingte Krankheiten häufiger auf. Eine Kenntnis dieser Probleme ermöglicht es dir, diese frühzeitig zu erkennen und tierärztlich behandeln zu lassen. 

Hüftgelenksdysplasie

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks, die bei vielen Hunderassen vorkommen kann. Die Krankheit kann zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Da eine HD genetisch bedingt ist, leiden die meisten Hunde schon von Geburt an unter den Symptomen.

Collie Eye Anomalie (CEA) 

Diese angeborene Krankheit kann unterschiedlich in Erscheinung treten. Bei der Chorioretinale Hypoplasie handelt es sich um eine Fehlentwicklung des Sehnervenkopfes im Auge des Hundes, die meist nur leichte Sehstörungen auslöst. Diese Form der CEA kann bei Welpen jedoch nur bis zur achten Lebenswoche diagnostiziert werden. Danach bildet sich eine Schicht im Auge, die den Defekt überdeckt. 

Eine weitere Form der CEA ist ein Kolobom des Sehnervenkopfes. Dabei bildet sich ein Spalt im hinteren Bereich des Auges, der das Sehvermögen stark einschränkt. Bei stärkeren Defekten kann es zu vollständiger Blindheit kommen. Ein Kolobom ist leider nicht behandelbar und sollte daher bei potenziellen Zuchthunden frühzeitig ausgeschlossen werden. 

Progressive Retinaatrophie (PRA)

Die PRA führt aufgrund von fortlaufender Rückbildung der Netzhaut (Retina) nur allmählich zur vollständigen Blindheit. Diese Krankheit betrifft immer beide Augen, kann aber individuell verlaufen. Je nachdem, welche Zellen der Retina zuerst zerstört werden, erblinden die betroffenen Hunde früher oder später in ihrem Leben. Auch diese Krankheit ist nicht heilbar, weshalb potenzielle Zuchthunde regelmäßig tierärztlich untersucht werden sollten.

Epilepsie

Die Epilepsie ist eine Störung des zentralen Nervensystems, die zu wiederkehrenden Anfällen führt. Bei einem epileptischen Anfall geben mehrere Nervenzellen des Gehirns gleichzeitig unkontrollierte Stromstöße ab, die das Großhirn nicht mehr kompensieren kann. Die genaue Ursache ist oft unbekannt, aber mit einer Diagnose und richtigen Medikation kann die Krankheit oft gut kontrolliert werden.

Geräuschempfindlichkeit

Einige Collies sind besonders empfindlich gegenüber lauten Geräuschen wie Gewittern oder Feuerwerken. Dies kann zu Angst oder stressbedingtem Verhalten führen. In solchen Fällen solltest du deinen Collie zunächst beruhigen und gegebenenfalls eine Tierarztpraxis oder Hundetrainer*in konsultieren.

MDR1-Defekt

Der MDR1-Defekt ist ein genetisches Problem, das bei Collies weit verbreitet ist. Hunde mit diesem Defekt sind überempfindlich gegenüber bestimmten Medikamenten, was zu schweren Nebenwirkungen, wie Erbrechen, Bewegungsstörungen oder sogar zum Tod führen kann. 

Dermatomyositis

Dies ist eine seltene entzündliche Krankheit, die Haut, Muskulatur und Blutgefäße der Collies befällt. Hautveränderungen, wie Entzündungen, Haarverluste und Schuppenbildung heilen oft von selbst. Bei schweren Krankheitsverläufen können Beschwerden beim Schlucken, Kauen, Trinken und Gehen auftreten. Eine frühzeitige Diagnose und entsprechende Behandlung sind entscheidend. 

Lebenserwartung

Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alle Hunde der Rasse unter diesen erblichen Krankheiten leiden. Viele Collies führen ein gesundes und glückliches Leben mit einer Lebenserwartung von bis zu 16 Jahren.

Anschaffung

Die Entscheidung, woher der neue Vierbeiner kommen soll, ist nicht immer einfach. Informiere dich gut über die Vor- und Nachteile von Züchter*innen, Tierheimen und privaten Verkäufer*innen. Achte vor allem bei Züchter*innen auf die Gesundheit der Welpen und Elterntiere. Egal für welche Option du dich entscheidest, triff niemals eine unüberlegte oder spontane Entscheidung.

Ein dreifarbiger Collie läuft einen Fluss entlang.
Collies sind sehr aktive Hunde.

Passt ein Collie zu dir?

Der Collie ist ein hervorragender Familienhund. Er kommt mit Kindern und anderen Haustieren gut zurecht, wenn er früh an sie gewöhnt wird. Ein Haus mit großzügigem Garten ist der ideale Lebensraum für ihn, er kann sich aber auch in einer Wohnung wohlfühlen, solange er genug Auslauf bekommt. Neben täglichen Spaziergängen benötigt der aktive und intelligente Hund geistige Beschäftigung und immer neue Herausforderungen. Zu seinen Besitzer*innen baut der Collie eine enge Bindung auf, weshalb er nie gern allein ist. Wenn du bereit bist, Zeit und Geduld in die Erziehung, das Training und die Pflege zu investieren, könnte ein Collie der richtige Hund für dich sein.

Zusammengefasst: Der Collie

Der Collie ist ein intelligenter, loyaler und aktiver Hund. Sein liebevoller und aufmerksamer Charakter machen das Training und die Erziehung auch für Anfänger zu einer lohnenden Erfahrung. Schenkst du deinem Collie Liebe und Aufmerksamkeit und eine artgerechte Pflege und Ernährung, so wird er dein treuer Begleiter.

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