Schnell ist es passiert: In der Küche fällt etwas auf den Boden und der Hund hat es innerhalb von Sekunden verschlungen. Viele unserer Lebensmittel sind für Hunde nicht nur ungesund, sondern manchmal sogar giftig. Dann ist schneller Rat teuer: Was dürfen Hunde nicht essen? Und was kann man tun, wenn doch mal etwas Falsches im Hund gelandet ist? In diesem Artikel findest du die Antworten.
Lebensmittel Übersicht: Was dürfen Hunde nicht essen?
Hier findest du eine ausführliche Auflistung von Lebensmitteln, die dein Hund nicht essen darf. Tipp: Bei Bedarf kannst du dir diese Liste einfach in die Küche hängen!
- Alkohol: Hunde können das Ethanol im Alkohol nur schwer wieder abbauen. Bereits wenige Schlucke von hochprozentigem Alkohol können zum Tod des Hundes führen.
- Schokolade: Gefährlich an Schokolade ist der enthaltene Kakao, genauer gesagt der Stoff Theobromin. Je höher der Anteil, desto giftiger ist die Süßigkeit für den Hund.
- Gekochte Knochen: Knochen sind nicht giftig, können aber in gekochter, gegrillter oder anders erhitzter Form splittern und zu Verletzungen im Mund und Rachenraum führen.
- Kaffee und schwarzer Tee: Koffein ist für viele Menschen Lebenselixier, beim Hund können durch den Konsum Schäden am Nervensystem oder den Nieren entstehen.
- Rohes Schweinefleisch: Das Fleisch von Schweinen ist nicht per se giftig, allerdings kann durch den Verzehr das so genannte Aujeszky-Virus übertragen werden. Das für Menschen ungefährliche Herpesvirus kann im schlimmsten Fall tödlich für den Hund enden.
- Macadamia-Nüsse: Ein sehr hoher Phosphorgehalt und ein bislang unerforschter Giftstoff sorgen dafür, dass Macadamia-Nüsse nicht im Hundenapf landen sollten.
Welches Gemüse dürfen Hunde nicht essen?
- Avocado: Manche Avocado-Sorten enthalten den Stoff Persin, der für Hunde giftig ist. Zusätzlich kann der hohe Fettanteil sich schädigend auf die Gesundheit deines Vierbeiners auswirken.
- Knoblauch: Wir können oft aus Geschmacksgründen nicht darauf verzichten. Aber dürfen Hunde Knoblauch essen? Die Antwort ist: Nein, für Hunde sind knoblauchhaltige Gerichte oder gar purer Knoblauch tabu. Die Schwefelstoffe im Knoblauch können zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut führen.
- Zwiebeln: Auch Zwiebeln können, ähnlich dem Knoblauch, zu Blutarmut beim Hund führen.
- Rohe Hülsenfrüchte: Bohnen, Erbsen & Co. solltest du deinem Vierbeiner nicht ungekocht geben. Der Giftstoff Phasin sorgt dafür, dass diese Lebensmittel nur gekocht bedenkenlos gegessen werden können.
- Rohe Kartoffeln: Genau wie Menschen, sollten Hunde auf rohe Kartoffeln verzichten. Der darin enthaltene Stoff Solanin kann zu einer Vergiftung führen.
- Tomaten: Tomaten gehören, wie Kartoffeln auch, zu den Nachtschattengewächsen und enthalten Solanin. Unreife Tomaten sollten daher nicht an Hunde verfüttert werden. Reife Tomaten ohne grünen Stellen sind allerdings unbedenklich.
Welches Obst dürfen Hunde nicht essen?
- Trauben & Rosinen: Der Giftstoff Oxalsäure, der in Weintrauben zu finden ist, kann zu einem Nierenversagen führen. Hunde sollten diese daher nicht essen.
- Kirschen: Das Fruchtfleisch der Kirsche kannst du zwar an deinen Hund verfüttern aber das Problem liegt am Kern der Frucht: Wird der Kern zerkaut, setzt er Stoffe frei, die Cyanid (Blausäure) abspalten können. Dies ist ein sehr giftiger Stoff für Hund und Mensch.
- Johannisbeeren: Hier muss vorweg gesagt werden, dass schon eine sehr große Menge gefüttert werden müsste, um eine Vergiftung herbeizuführen. In kleinen Dosierungen treten keine Reizungen oder Vergiftungen auf, trotzdem enthalten Johannisbeeren Benzoesäure, die bei regelmäßigem Verzehr zu Symptomen, wie Erbrechen oder epileptischen Krämpfen führen kann.

Was tun, wenn mein Hund etwas Giftiges gefressen hat?
Jetzt weißt du, welche Lebensmittel dein Hund nicht essen darf. Was aber, wenn dein Hund trotzdem Knoblauch, Schokolade oder etwas anderes Unverträgliches gegessen hat? Das solltest du tun, wenn du eine Vergiftung vermutest:
- Vitalwerte messen: Checke Körpertemperatur, Puls, Pupillenreaktion, Farbe der Schleimhäute, Speichelbildung, usw. auf Anzeichen für eine Vergiftung. Mögliche Symptome haben wir weiter unten aufgeführt.
- Erste Hilfe leisten: Sollte dein Hund bewusstlos sein, lege ihn auf die Seite und drehe seinen Kopf so, dass Speichel und Erbrochenes aus seinem Maul laufen können. Auf keinen Fall solltest du ein Erbrechen forcieren oder dem Hund Milch, Öl oder andere Flüssigkeiten einflössen. Das kann eine mögliche Vergiftung in manchen Fällen sogar noch begünstigen.
- Identifikation: Finde wenn möglich heraus, was dein Hund zu sich genommen hat, in welcher Menge und wann das passiert ist. Diese Informationen können für die medizinische Behandlung wichtig sein. Falls du Reste des Gefressenen gefunden hast, nimm diese unbedingt mit in die Tierklinik oder Praxis.
- Tierärztlich behandeln lassen: Wenn dein Hund Symptome einer Vergiftung zeigt, braucht ihr dringend medizinische Hilfe. Kontaktiere am Besten sofort den/die Tierärzt*in deines Vertrauens oder den zuständigen Notdienst.
Mehr zum Thema Erste Hilfe beim Hund findest du in diesem Kurs von Tierärztin Sophie Strodtbeck. Sie erklärt dir wie du Vitalwerte bestimmst, Verbände anlegst, auf verschiedene medizinische Notfälle reagierst und vieles mehr.
Ein medizinischer Notfall liegt auch vor, wenn dein Hund einen Giftköder gefressen hat. Leider kommen solche Fälle immer häufiger vor: In diesem Kurs lernst du wie du das Anti-Giftköder Training mit deinem Hund angehst und ihm so vielleicht das Leben retten kannst! Auch zum Nachlesen: In diesem Blogartikel erfährst du, wie du deinen Hund vor Giftködern schützen- und Vergiftungssymptome erkennen kannst.

Was sind Symptome einer Vergiftung beim Hund?
An folgenden Symptomen erkennst du, ob dein Hund womöglich eine Vergiftung hat:
- Apathie
- Atemprobleme
- Aufregung
- Blasse Schleimhäute, zum Beispiel am Zahnfleisch erkennbar
- Blut im Erbrochenen, Urin oder Kot
- Erbrechen
- Fieber
- Krämpfe
- Kreislaufprobleme
- Starker Speichelfluss
- Unruhe
- Vermehrtes Trinken
Je nach Hund und Vergiftungsgrad treten nicht alle diese Symptome in Erscheinung. Es kann sein, dass dein Hund nur manche davon zeigt. Solltest du den Verdacht haben, dass dein Vierbeiner eine Vergiftung hat, zögere nicht. Melde dich sofort telefonisch in einer Tierklinik, einer Tierarztpraxis oder beim Notdienst. Schildere den Mitarbeiter*innen dort alles, was du weißt: Falls du es gesehen hast – was hat dein Hund gefressen und in welcher Menge? Welche Symptome hat er und seit wann halten diese Symptome an?
Damit du deinen Hund später problemlos auf Vergiftungssymptome untersuchen kannst, solltest du schon mit deinem Welpen Medical Training machen. wedog Trainer Holger Schüler zeigt dir in seinem Welpenkurs, wie das geht.

Wie kann ich eine Vergiftung beim Hund verhindern?
Neben der Frage, was Hunde nicht essen dürfen, solltest du dir auch um andere Dinge Gedanken machen. Denn nicht nur Lebensmittel können deinem Hund gefährlich werden. Auch viele Alltagsgegenstände oder Haushaltsmittel solltest du unter Verschluss halten, um einer Vergiftung vorzubeugen:
- Geeignete Reiniger nutzen: Viele Putzmittel sind für Hunde gesundheitsschädlich – manche mehr, manche weniger. Hunde können Rückstände davon aufnehmen, beispielsweise über das Lecken der Pfoten nachdem sie über einen frisch gewischten Boden gelaufen sind.
- Pestizide, Düngemittel und Co. vom Hund fernhalten: Wenn du Pestizide wie Rattengift anwenden möchtest, solltest du dafür sorgen, dass dein Hund keinen Zugang dazu hat. Auch Flächen, die frisch mit Dünger behandelt worden sind, können deinem Vierbeiner gefährlich werden.
- Arzneimittel und Medikamente sicher aufbewahren: Lasse keine Arzneimittel offen rumliegen und gib deinem Hund nicht eigenmächtig Medikamente. Besprich dies immer vorher mit deinem/deiner Tierärzt*in.
- Achtgeben bei der Pflanzenwahl: Wenn du gerne Pflanzen im Haus hast, solltest du sichergehen, dass diese für deinen Hund nicht giftig sind. Alternativ kannst du sie außer Reichweite stellen.
- Ordnung ist das halbe Leben: Frostschutzmittel, bleihaltiges Linoleum, zinkhaltige Münzen, Spülmaschinentabs, Batterien, Zigaretten, … die Liste an gefährlichen Gegenständen ist lang. Besonders bei jungen Hunden solltest du das alles möglichst unter Verschluss halten.
Möchtest du weitere Tipps zur Hundegesundheit erhalten? Dann teste wedog.com. Unsere Trainer*innen stehen dir jederzeit in lehrreichen Online Kursen zur Seite.