Hundepflege von Kopf bis Pfote: So geht’s richtig 

Ein Hund mit langem Fell wird gebürstet.
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Als Hundebesitzer*in liegt es dir natürlich am Herzen, dass dein Vierbeiner stets gesund und glücklich ist. Eine Voraussetzung dafür ist eine gute Hundepflege. Bei der Hundepflege geht es nämlich nicht nur darum, dass dein Hund gut aussieht. Die richtige Hygiene steigert viel mehr sein Wohlbefinden und beugt sogar Krankheiten vor. In diesem Artikel gehen wir auf die wichtigsten Aspekte der Hundepflege ein und zeigen dir, wie du verschiedene Körperbereiche deines Hundes richtig pflegst.

Warum ist Hygiene wichtig für Hunde? 

Eine gute Hygiene ist Voraussetzung für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes. Einige Gründe, warum eine entsprechend richtige Pflege für Hunde so wichtig ist, sind:

  1. Verhinderung von Krankheiten: Eine gute Hygiene hilft dabei, Krankheiten und Infektionen zu vermeiden, die durch schmutzige Haut, Ohren oder Zähne verursacht werden können.
  2. Verhinderung von Hautirritationen: Eine regelmäßige Reinigung und Pflege der Haut und des Felles hilft, Hautirritationen und Allergien zu vermeiden.
  3. Verbesserung des Geruchs: Eine regelmäßige Reinigung des Hundekörpers und des Felles hilft dabei, unangenehme Gerüche zu vermeiden.
  4. Förderung des Wohlbefindens: Eine gute Hygiene kann dazu beitragen, dass dein Hund sich gesünder, glücklicher und entspannter fühlt.
  5. Förderung der Beziehung: Eine regelmäßige Pflege und Reinigung deines Hundes sorgt für mehr gemeinsame Zeit. Das bedeutet, ihr könnt an eurer Bindung arbeiten und eure Beziehung stärken. Investiere also regelmäßig ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit in die Hundepflege. 

Fellpflege bei Hunden 

Eine regelmäßige Fellpflege hilft, das Fell deines Hundes glänzend und gesund zu halten und Verfilzungen und Schmutz zu vermeiden. Bürste deinen Hund regelmäßig, besonders während der Fellwechselzeiten. Achte dabei auch auf Anzeichen von Flöhen und Zecken.

Je nach Felltyp deines Hundes benötigt er eine andere Fellfpflege. Langhaarige Hunde benötigen z.B. regelmäßiges Bürsten, um Verfilzungen und verknotetes Fell zu vermeiden. Dafür sollten sie mindestens einmal pro Woche gebürstet werden. Bei einigen Hunderassen, wie dem Pudel oder dem Shih Tzu, kann es erforderlich sein, alle zwei Tage zu bürsten. Außerdem benötigen sie gelegentliche Trimmungen, um Verfilzungen und Verknotungen im Fell zu vermeiden. Überlasse dies jedoch besser einem professionellen Hundefriseur. 

Kurzhaarige Hunde benötigen weniger Fellpflege. Bürste deinen kurzhaarigen Hund gelegentlich, ca. einmal pro Woche, mit einer weichen Bürste, um lose Haare und Schmutz zu entfernen. Verwende für die Hundepflege immer spezielle Bürsten und Kämme für den jeweiligen Felltypen deines Hundes. So kannst du das Fell optimal pflegen.

Überprüfe ebenso beim Bürsten die Haut deiner Fellnase. Achte auf Unebenheiten oder Knoten. Du kannst auch das Fell deines Hundes scheiteln, um so Rötungen, Wunden, Ausschläge, kahle Stellen oder Anzeichen von Parasiten besser zu erkennen.

Auch eine gute Ernährung ist wichtig für die Gesundheit des Hundefells. Stelle vor allem sicher, dass dein Hund ausreichend Proteine, Vitamin B und Omega-3-Fettsäuren bekommt. Möchtest du noch mehr über gesunde Hundeernährung erfahren? In diesem Online-Kurs zeigt dir Expertin Karin Petra Freiling welche Nährstoffe ein Hund benötigt und wie du gesundes Hundefutter ganz leicht selbst herstellen kannst. 

Wie oft sollte ich meinen Hund waschen?

„So selten wie möglich, so oft wie nötig” – Diese Faustregel beantwortet ganz gut, wie oft du deinen Hund baden solltest. Denn wenn du deinen Hund zu oft wäscht, kann das seine natürliche Ölbildung stören und die Haut reizen. Welpen sollten generell nicht gebadet werden, da ihre Fell- und Hautschutzschicht noch nicht richtig aufgebaut ist. 

Auf die Frage, wie oft ein Hund nun genau gebadet werden sollte, gibt es keine pauschale Antwort. Verschiedene Faktoren wie z.B. Rasse, Alter, Aktivität und Art des Fells spielen dabei eine Rolle. Langhaarige Hunde müssen z.B. öfter gewaschen werden als kurzhaarige. In der Regel ist es jedoch nicht notwendig, einen Hund häufiger als alle 3-6 Monate zu waschen. Dabei gibt es natürlich auch Ausnahmen, beispielsweise, wenn dein Hund sich besonders schmutzig gemacht hat oder eine bestimmte Hautbedingung das Waschen erfordert. 

Welche Pflegeprodukte sind für die Hundepflege geeignet?

Wichtig ist, dass du immer Pflegeprodukte verwendest, die speziell für Hunde entwickelt wurden. Diese Produkte sind pH-neutral und schonen das Fell und die Haut deines Hundes. Vermeide Shampoos und Conditioner, die für Menschen entwickelt wurden. Diese können den pH-Wert der Haut beeinträchtigen und zu Hautirritationen beim Hund führen.

Augenpflege bei Hunden

Ein wichtiger Teil der Hundepflege ist auch die Augenpflege. Überprüfe die Augen deines Hundes regelmäßig auf Anzeichen von Entzündungen, Tränenfluss, Schmutz oder Schleim. Tränenflecken und Schmutz um die Augen herum sollten entfernt werden, um Entzündungen und Infektionen zu vermeiden. Verwende hierfür ein weiches Tuch und achte darauf, dass du die Augenlider und die Augen nicht verletzt. Es ist sehr wichtig, dass du bei der Augenpflege deines Hundes vorsichtig und sanft bist, um ihn nicht unabsichtlich zu verletzen.

Ein Hund bekommt die Ohren gereinigt.
Die richtige Ohrenpflege hilft, Ohrenentzündungen bei deinem Hund zu vermeiden.

Ohrenpflege bei Hunden

Die Ohrenpflege ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Hundepflege. Übermäßiger Ohrenschmutz und -ausfluss kann Entzündungen und Infektionen herbeiführen. Ob dein Hund an einer Ohrenentzündung leidet, kannst du an folgenden Symptomen erkennen:

  • Juckreiz im Ohrbereich
  • Übermäßiges Schütteln des Kopfes
  • Unangenehmer Geruch aus dem Ohr
  • Schmerzen bei Berührung des Ohrbereichs
  • Verlust des Gleichgewichts oder Taumeln
  • Roter oder gereizter Ohrbereich
  • Ablagerungen im Ohr, wie Schmutz, Schorf oder Flüssigkeit

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund beobachtest, suche bitte umgehend einen Tierarzt / eine Tierärztin auf. Ohrenentzündungen sollten unbedingt schnell behandelt werden, um schwerwiegendere Gesundheitsprobleme zu vermeiden.

Um Ohrenentzündungen von Beginn an vorzubeugen, ist es wichtig, die Ohren deines Hundes regelmäßig auf Schmutz und Unregelmäßigkeiten zu prüfen. Reinige sie gegebenenfalls auch mit einem speziellen Ohrenreiniger für Hunde. Verwende keine Wattestäbchen, da so Gefahr besteht, das Trommelfell zu beschädigen. 

Pflege die Zähne deines Hundes regelmäßig, um schmerzhaften Zahnproblemen vorzubeugen.

Zahnpflege bei Hunden

Eine gute Zahnpflege ist ebenso wichtig in der Hundepflege, um Karies, Zahnstein und Zahnfleischentzündungen bei deinem Hund zu vermeiden. Bereits das Füttern von kau- und nagestimulierenden Leckerlis und das Spielen mit Kauspielzeug hilft bei der Zahnpflege. Darüber hinaus solltest du die Zähne von deinem Hund auch regelmäßig reinigen.

Es wird empfohlen, einem Hund mindestens einmal pro Woche die Zähne zu putzen. Idealerweise sollten die Zähne eines Hundes sogar täglich geputzt werden, um Plaque- und Zahnsteinbildung zu vermeiden. Vermeide bei der Reinigung unbedingt die Verwendung von menschlichen Zahnbürsten und Zahnpasten. Die menschliche Zahnbürste ist nicht für das weichere Zahnfleisch und die größeren Zähne eines Hundes ausgelegt. Zahnpasta für Menschen enthält meist sogar Inhaltsstoffe, die für Hunde gefährlich sind. Verwende also ausschließlich Produkte, die speziell für Hunde geeignet sind und gehe bei der Zahnreinigung behutsam vor. 

Beachte, dass es Zeit brauchen kann, deinen Hund an die Zahnpflege zu gewöhnen. Gewöhne ihn langsam daran und verwende positive Verstärkungen, wie z.B. Belohnungen, damit er die Zahnreinigung als angenehm im Gedächtnis behält. Mehr über die richtige Zahnpflege von Hunden findest du auch in diesem Artikel.

Kontrolliere die Ballen der Pfoten regelmäßig auf Risse und Veränderungen.

Pfotenpflege bei Hunden

Die Pfoten deines Hundes sind jeden Tag den Belastungen durch Straßen, Witterungsbedingungen und unebenen Böden ausgesetzt. Daher ist es wichtig, dass du sie regelmäßig überprüfst und bei Bedarf reinigst und pflegst. Achte bei den Ballen darauf, dass sie nicht rissig sind und keine Veränderungen in den Ecken der Ballen festzustellen sind. Prüfe auch die Haut zwischen den Zehen auf Verletzungen oder Entzündungen. Entferne lange Grasbüschel und Kletten zwischen den Zehen deines Hundes und schneide die Krallen, wenn sie zu lang werden. Ob die Krallen deines Hundes zu lang sind, erkennst du z.B. daran, dass ein “Klackern” zu hören ist, wenn sie über den Boden laufen. Manche Hunde lahmen auch oder zeigen eine Schrägstellung der Pfoten, wenn die Krallen zu lang sind.

Das richtige Schneiden der Krallen ist ein wichtiger Teil der Hundepflege. Fange bereits im Welpenalter mit dem Krallenschneiden an, um deinen Hund möglichst früh daran zu gewöhnen. Diese Schritte helfen dir: 

  1. Bereite alles vor: Du brauchst eine gute Krallenschere und ggf. eine Krallenfeile, damit das Schneiden einwandfrei verläuft.
  2. Beruhige deinen Hund: Stelle sicher, dass dein Hund ruhig und entspannt ist, bevor du mit dem Schneiden beginnst.
  3. Schneide die Kralle: Nimm die Pfote deines Hundes in die Hand und spreize die Kralle, die geschnitten werden soll, vorsichtig ab. Setze die Krallenschere zunächst an der Krallenspitze an und schneide dann in mehreren Schritten kleine Scheiben der Kralle ab. Berühre dabei nicht die Nerven- und Blutgefäße. Diese kann man besonders bei hellen Krallen gut sehen. Bei dunklen Krallen ist dies etwas schwieriger. Wenn du dir unsicher bist, kürze nur die Nagelspitze ein wenig und frage deinen Tierarzt um Hilfe, bis du ein Gefühl dafür bekommst, wie viel du abschneiden kannst. 
  4. Überprüfe die Kralle: Überprüfe die Kralle nach dem Schneiden, um sicherzustellen, dass keine Verletzungen vorliegen und glätte Kanten ggf. mit der Krallenfeile. 
  5. Belohne deinen Hund: Belohne deinen Hund nach dem Schneiden für seine Geduld. 

Die Kralle blutet – Was nun? 

Wenn die Kralle deines Hundes nach dem Schneiden blutet, solltest du folgende Schritte unternehmen:

  1. Druck auf die Wunde ausüben: Lege einen sauberen Verband oder ein Tuch auf die blutende Kralle und drücke leicht darauf, um die Blutung zu stillen.
  2. Die Wunde desinfizieren: Reinige die Wunde und desinfiziere sie, um Infektionen zu vermeiden.
  3. Überwache die Wunde: Überprüfe die Wunde regelmäßig auf Anzeichen einer Infektion oder Entzündung, wie Rötung, Schmerzen oder Schwellung.

Wenn die Blutung nicht innerhalb von 10 Minuten aufhört oder wenn du Anzeichen einer Infektion beobachtest, solltest du deinen Tierarzt / deine Tierärztin kontaktieren. Es kann nötig sein, dass die Wunde verödet wird. 

Wichtig: Wenn du unsicher bist, wie du die Krallen richtig schneidest, oder wenn du Anzeichen von Schmerzen oder Verletzungen bei deinem Hund bemerkst, suche einen Tierarzt / eine Tierärztin auf. Sollten die Pfoten deines Hundes unangenehm riechen, könnte eine Pilzinfektion die Ursache sein. Auch in diesem Fall ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig.

Was sollte bei der Hundepflege vermieden werden?

In der Hundepflege gibt es einige Dinge, die du vermeiden solltest, damit dein Hund sich bei der Pflege nicht unwohl fühlt: 

  • Verwenden von zu heißem Wasser: Heißes Wasser kann die Haut deines Hundes reizen und zu Verbrennungen führen. Verwende daher immer lauwarmes Wasser beim Baden.
  • Überbürsten: Übermäßiges Bürsten kann das Fell deines Hundes beschädigen und zu Verfilzungen führen. Verwende eine geeignete Bürste und bürste deinen Hund regelmäßig, aber vorsichtig.
  • Ignorieren von Hautproblemen: Wenn du Anzeichen von Hautproblemen bei deinem Hund bemerkst, solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Ignorieren dieser Probleme kann zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen.

Du möchtest noch mehr über Hundepflege erfahren und hilfreiche Tipps erhalten? In unserem Online-Kurs „Hundepflege leicht gemacht” zeigt Tierarzt Charles Schibalski dir die richtige Pflege von Ohren, Pfoten, Zähnen, Augen und Fell von Hunden. Dazu gibt er dir anschauliche Beispiele, sodass du alles ganz leicht für deinen Hund übernehmen kannst.

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