Woran es liegt, wenn dein Hund zittert & wie du ihm helfen kannst

Ein Hund, der unter einer Decke liegt.
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Als Hundebesitzer*in möchtest du sicherstellen, dass es deinem Hund immer gut geht. Zittert er und verhält sich komisch, kann das verständlicherweise sehr besorgniserregend sein. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um deinen Hund in dieser Situation bestmöglich zu unterstützen und welche Ursachen hinter dem vermehrten Zittern stecken können.

Was ist Zittern beim Hund?

Zittern beim Hund beschreibt eine unkontrollierbare Muskelbewegung, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Oft ist Zittern auch ein Symptom für bestimmte Krankheiten. Um das Zittern zu stoppen, muss zunächst herausgefunden werden, wieso ein Hund eigentlich zittert. Denn nur wenn die genaue Ursache bekannt ist, kann eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.

Auch interessant: In der Fachsprache wird für das Zittern häufig der Begriff “Tremor” verwendet.

Mögliche Gründe, warum dein Hund zittert:

Zittert dein Hund, kann das verschiedene Ursachen haben. Einige davon sind harmlos, während andere besorgniserregend sein können. 

Harmlose Ursachen für Zittern beim Hund

Die folgende Gründe gelten meist als harmlos:

Kälte

Wenn dein Hund im Ruhezustand zittert, ist oft Kälte der Grund. Dies ist eine natürliche Reaktion, um seine Körpertemperatur zu erhöhen. Stelle in diesem Fall sicher, dass du deinem Hund eine warme und gemütliche Umgebung schaffst. Das ist besonders bei kaltem Wetter oder in klimatisierten Räumen wichtig. Zum Warmhalten kannst du ihm auch eine Decke überlegen.

Stress und Angst

Auch wenn dein Hund nervös oder ängstlich ist, kann er anfangen zu zittern und zu hecheln. Das ist ein Symptom des Spannungsabbaus. Das Zittern geht dann meistens mit angelegten Ohren, gesenkter Rute, kauernde Haltung, aber auch Knurren einher. Vor allem laute Geräusche, unbekannte Umgebungen oder Trennungsangst können Angst oder Stress auslösen. Versuche deinen Hund zu beruhigen, indem du ihm ein Gefühl der Sicherheit gibst. Karin Petra Freiling erklärt dir beispielsweise in ihrem Kurs, wie du mit Tellington TTouch deinem Hund zu mehr Entspannung verhelfen kannst. Außerdem kannst du dich mit deinem Hund in eine ruhige Umgebung begeben, ihn streicheln, mit ihm sprechen oder ihm Spielzeug geben, um ihn abzulenken.

Niedriger Blutzuckerspiegel

Wenn der Blutzuckerspiegel deines Hundes zu niedrig ist, ist es möglich, dass er beginnt am ganzen Körper stark zu zittern. Dies kann vor allem bei Hunden mit Diabetes oder nach längerem Fasten auftreten. Achte darauf, dass dein Hund regelmäßig gefüttert wird und seine Medikamente einnimmt, um seinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Erschöpfung oder Müdigkeit

Ist dein Hund erschöpft und müde, kann er ebenfalls anfangen zu zittern. Dies ist oft nach einem anstrengenden Spaziergang oder einem wilden Toben der Fall. Nach einer solchen körperlichen Anstrengung entspannen sich die Muskeln und Stress wird abgebaut. 

Vier Hunde laufen einen Feldweg entlang.
Dein Hund kann auch vor Freude zittern.

Aufregung oder Freude

Auch Emotionen wie Aufregung oder Freude können ein Grund dafür sein, dass dein Hund stark zittert. Freut sich dein Hund und ist aufgeregt, kann er dies neben Verhaltensweisen wie Schwanzwedeln, Bellen oder Hecheln auch durch Zittern ausdrücken. Dadurch wird positive Spannung abgebaut.

Altersbedingte Veränderungen

Ältere Hunde können aufgrund von altersbedingten Muskelabbau oder Erkrankungen wie Arthritis oder Demenz zittern. Dies kann aufgrund von körperlichen Schmerzen, Schwäche oder Verwirrung auftreten. In den meisten Fällen ist gelegentliches Zittern bei älteren Hunden harmlos. Achte trotzdem auf weitere Symptome und suche gegebenenfalls einen Tierarzt oder eine Tierärztin auf, um eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Ein Hund schläft auf dem Sofa
Wenn dein Hund während des Schlafens zittert, kann es sein, dass er träumt und die Erlebnisse des Tages verarbeitet.

Träumen

Zittert dein Hund im Schlaf, können Träume die Ursache dafür sein. Dein Hund verarbeitet mithilfe von Träumen die intensiven Erlebnisse des Tages. Dadurch baut er Anspannung und Stress ab. Das kann zu Zuckungen der Muskeln und Zittern führen.

Die genannten Ursachen sind in der Regel nicht schwerwiegend und können leicht behandelt werden. Achte immer genau auf das Verhalten deines Hundes und seine gesamte Körpersprache.

Besorgniserregende Ursachen

Folgende Gründe für Zittern beim Hund gelten vermehrt als besorgniserregend:

Schmerzen aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten

Schmerzen können dazu führen, dass dein Hund zittert. Eine Verletzung oder eine Krankheit sind dann meist die Ursache. Wenn dein Hund im Ruhezustand gleichzeitig stark hechelt und zittert, nicht frisst und schlapp ist, suche einen Tierarzt oder eine Tierärztin auf. So kann die genaue Ursache der Schmerzen festgestellt und deinem Hund schnell geholfen werden.

Hitzschlag

Nicht nur Kälte kann beim Hund Zittern auslösen. Ab 20 Grad Celsius kann es für deinen Hund draußen schon unangenehm werden. Sollte dein Hund bei hohen Temperaturen einen Hitzschlag erleiden, kann das neben Zittern, extremes Hecheln, schnelle Herzfrequenz, Taumeln und Desorientierung auslösen. Achte also darauf, Aktivitäten bei hohen Temperaturen zu vermeiden und deinen Hund durch Hilfsmittel abzukühlen.

Infektionen

Dass dein Hund zittert und sich komisch verhält, kann durch Infektionen wie Tollwut oder Lyme-Borreliose ausgelöst werden. Achte auf andere Symptome wie Fieber oder Appetitlosigkeit und suche eine Tierarztpraxis auf.

Vergiftungen

Zittern bei deinem Hund kann durch Vergiftungen aufgrund von Giftködern oder unverträglichen Lebensmitteln hervorgerufen werden. Neben starkem Zittern deuten vermehrter Speichelfluss, Erbrechen und Fieber und Appetitlosigkeit auf eine Vergiftung hin. Frisst dein Hund nicht und zittert zudem, kann das aber auch auf Schmerzen oder Stress hindeuten. Achte unbedingt darauf, dass dein Hund keinen Zugang zu giftigen Substanzen hat und lasse ihn bei Verdacht auf eine Vergiftung sofort medizinisch behandeln.

Epilepsie

Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die einerseits zu Krampfanfällen führen kann, andererseits aber auch bewirken kann, dass dein Hund im Ruhezustand zittert. Genetische Faktoren oder eine Verletzung des Gehirns können die Ursache sein. Wenn dein Hund Anzeichen von Epilepsie zeigt, wie Zittern, Krämpfe oder Bewusstlosigkeit, suche sofort einen Tierarzt oder eine Tierärztin auf.

Organversagen

Organversagen kann ebenfalls starkes Zittern bei deinem Hund auslösen. Achte auf andere Symptome wie Erbrechen oder Durchfall und suche gegebenenfalls eine Tierpraxis auf.

Ein Beagle schläft auf dem Sofa.
Nebenwirkungen von Medikamenten können bei deinem Hund Zittern auslösen.

Nebenwirkungen von Medikamenten

Auch die Nebenwirkungen einiger Medikamente können der Grund für das Zittern beim Hund sein. Nimmt dein Hund Medikamente, informiere dich bei deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin über die möglichen Nebenwirkungen und lasse dich gegebenenfalls zu alternativen Produkten beraten.

Allergische Reaktionen

Wenn dein Hund allergisch auf bestimmte Stoffe reagiert, kann das Immunsystem überreagieren und zu verschiedenen Symptomen führen, darunter auch starkes Zittern am ganzen Körper. Mögliche Allergene können zum Beispiel Futtermittel, Pollen, Schimmel oder Staubmilben sein. Lass deinen Hund untersuchen, wenn du den Verdacht hast, dass er allergisch ist. Das Allergen gilt es dann in Zukunft zu meiden, um allergische Reaktionen zu verhindern.

Ein Hund wir von zwei Tierärzten untersucht
Wann du mit einem zitternden Hund zu einem Tierarzt / einer Tierärztin gehen solltest, hängt von den Symptomen ab.

Bei welchen Symptomen sofort zum Tierarzt solltest

Es ist wichtig, aufmerksam auf das Verhalten deines Hundes zu achten und bei Bedarf schnell zu handeln. Hier sind einige Situationen, in denen du aufgrund von Zittern beim Hund sofort zum Tierarzt oder zur Tierärztin gehen solltest:

  • Dein Hund zittert plötzlich und schwerwiegend und es wird von anderen Symptomen wie Krämpfen, Bewusstlosigkeit oder Schwäche begleitet
  • Wenn Schmerzen, Lahmheit oder Appetitlosigkeit das Zittern begleiten
  • Wenn dein Hund vergiftet sein könnte, weil er beispielsweise einen Giftköder oder giftige Lebensmittel konsumiert hat
  • Das Zittern geht mit Symptomen einer Infektion wie Tollwut oder Lyme-Borreliose einher
  • Wenn dein Hund Anzeichen von Organversagen zeigt, wie Erbrechen oder Durchfall
  • Du hast den Verdacht, dass dein Hund allergisch auf etwas reagiert und das Zittern Teil dieser allergischen Reaktion ist
  • Du vermutest, dass dein Hund epileptische Anfälle hat

Wie sieht die Behandlung von Zittern beim Hund aus?

Die Behandlung des Zitterns hängt, wie so oft, von der Ursache ab. Dein Tierarzt oder deine Tierärztin wird je nach Grund der Erkrankung eine andere Behandlungsmethode empfehlen:

  • Medikamente: Wird das Zittern durch Schmerzen oder Entzündungen verursacht, werden in der Regel entzündungshemmende oder schmerzlindernde Medikamente verschrieben. Auch eine Verabreichung von Beruhigungsmitteln ist möglich.
  • Ernährungsumstellungen: Eine Änderung der Ernährung kann bei einigen Ursachen des Zitterns helfen, wie beispielsweise bei Allergien oder Verdauungsproblemen. Der Tierarzt oder die Tierärztin kann spezielle Diäten empfehlen, die auf die Bedürfnisse deines Hundes zugeschnitten sind. In dem Kurs von Karin Petra Freiling erfährst du, wie du Hundefutter selber machst.
  • Verhaltensänderungen: Wenn das Zittern auf Stress oder Angstzustände zurückzuführen ist, können Verhaltensänderungen helfen. Dazu zählen beispielsweise regelmäßige Spaziergänge, Spielzeit oder Training, um deinen Hund zu beruhigen.
  • Physiotherapie: Bei einigen Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie Arthritis oder Osteoporose, kann die Physiotherapie helfen, das Zittern zu reduzieren. Der Tierarzt oder die Tierärztin kann Übungen oder Massagen empfehlen, um die Beweglichkeit deines Hundes zu verbessern.

Was tun, wenn der Hund plötzlich zittert? Erste Schritte

Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst, wenn dein Hund plötzlich zittert:

  1. Ruhe bewahren: Wenn dein Hund zittert, ist es wichtig, dass du entspannt bleibst und ihn beruhigst. Sprich in einem ruhigen Ton mit ihm und streichle ihn mit sanften Berührungen.
  2. Identifiziere mögliche Auslöser: Versuche herauszufinden, was das Zittern ausgelöst haben könnte. War dein Hund beispielsweise in einer kalten Umgebung oder hat er kürzlich eine schwere körperliche Aktivität absolviert? Ist dein Hund oft gestresst, kann das Training von Impulskontrolle und Frustrationstoleranz für mehr Entspannung sorgen. Charly Arzberger zeigt dir in diesem Online-Kurs, worauf du achten solltest.
  3. Überprüfe deinen Hund auf Verletzungen: Schau nach, ob dein Hund sich verletzt hat oder andere Schmerzen hat, die das Zittern auslösen könnten. Achte auch darauf, ob er lahmt oder Schmerzen beim Anfassen hat.
  4. Beobachte deinen Hund auf weitere Symptome: Versuche zu erkennen, ob dein Hund noch andere Auffälligkeiten zeigt, wie beispielsweise Appetitlosigkeit, Durchfall oder Erbrechen. Dies könnte auf eine Krankheit hinweisen, die das Zittern ausgelöst hat.
  5. Überlege, ob ein Tierarztbesuch notwendig ist: Lasse deinen Hund medizinisch untersuchen, wenn das Zittern anhält oder von anderen Symptomen begleitet wird.

Wenn das Zittern harmlos ist und nicht von anderen Symptomen begleitet wird, kannst du deinen Hund weiter beobachten und sicherstellen, dass er es warm und bequem hat. Es ist jedoch immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufzusuchen, wenn du besorgt bist.

Zusammengefasst

Die Vielfalt der Gründe, warum dein Hund zittert, ist groß – Von Kälte bis hin zu schweren Erkrankungen. Es ist wichtig, auf begleitende Symptome zu achten und die genaue Ursache des Zitterns festzustellen. Ein Tierarzt oder eine Tierärztin kann eine Diagnose stellen und daraufhin eine geeignete Behandlung empfehlen. Wenn du die Bedürfnisse deines Hundes berücksichtigst, wird er sich schon bald wieder wohl fühlen.

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