Dein Hund trinkt nicht? Woran das liegt und was du dagegen tun kannst

Ein Hund trinkt aus einem Napf
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Eine angemessene Flüssigkeitszufuhr ist für das Wohlbefinden und die Energie deines Vierbeiners unerlässlich. Sie sorgt dafür, dass seine Organe reibungslos funktionieren und die Körpertemperatur optimal geregelt ist. In diesem Artikel erläutern wir, wie viel dein Hund eigentlich trinken sollte, woran du erkennst, ob er ausreichend trinkt und was mögliche Ursachen sind, wenn dein Hund einfach nicht trinken will.

Wie viel sollte ein Hund pro Tag trinken?

Die empfohlene Wasseraufnahme für einen Hund hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe, dem Gewicht, dem Aktivitätsniveau, dem Alter und der Umgebungstemperatur. Eine allgemeine Faustregel besagt, dass ein Hund etwa 50 ml – 70 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht täglich trinken sollte.

So sollte zum Beispiel ein 10 kg schwerer Hund ungefähr 500 ml Wasser pro Tag trinken. Diese Menge kann jedoch, abhängig von den individuellen Bedürfnissen deines Hundes und den situativen Umständen, variieren. Bei warmen Temperaturen trinken Hunde beispielsweise mehr, als bei kalten Temperaturen.

Anzeichen, dass dein Hund zu wenig trinkt

Folgende Symptome können darauf hindeuten, dass dein Hund zu wenig trinkt:

  • Eingefallene Augen
  • Lethargie
  • Verminderte Hautelastizität
  • Trockene Schleimhäute
  • Erhöhte Herzfrequenz
  • Schnelle Atmung
  • Veränderungen im Urin (dunklere Farbe, stärkere Konzentration)
  • Verminderte Urinproduktion oder Schwierigkeiten beim Urinieren
  • Appetitlosigkeit oder reduzierte Nahrungsaufnahme
  • Anzeichen von Schwäche oder Erschöpfung
  • Verdauungsprobleme wie Verstopfung
  • Geringere Körpertemperatur

Ursachen für das Nicht-Trinken bei Hunden

Folgende Gründe können dahinter stecken, wenn dein Hund nicht ausreichend trinkt:

Dehydration beim Hund

Ironischerweise kann Dehydration dazu führen, dass ein Hund nicht trinkt. Wenn ein Hund bereits dehydriert ist, hat er möglicherweise Schwierigkeiten, Flüssigkeiten aufzunehmen, etwa aufgrund einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit im Mund oder Rachen oder einer verminderten Funktion des Durstmechanismus. Anzeichen von Dehydration können Lethargie, trockene und eingefallene Augen, Verlust der Hautelastizität, trockene Schleimhäute, erhöhte Herzfrequenz, schnelle Atmung, Schwäche und dunkler, konzentrierter Urin oder verminderte Urinproduktion umfassen. Zögere nicht, eine Tierarztpraxis aufzusuchen, wenn du Anzeichen von Dehydration bei deinem Hund bemerkst. Je schneller du handelst und professionelle Hilfe in Anspruch nimmst, desto besser sind die Chancen, dass dein Hund sich vollständig erholt und keine langfristigen gesundheitlichen Probleme entwickelt.

Infektionen oder Entzündungen

Infektionen oder Entzündungen im Körper des Hundes, insbesondere im Mund- oder Rachenbereich, können dazu führen, dass dein Hund nicht trinkt, da das Trinken schmerzhaft wird. Dadurch kann es sein, dass der Hund das Trinken verweigert. 

Einem Hund werden die Zähne geputzt
Hat dein Hund Zahnprobleme, kann es sein, dass er aufgrund von Schmerzen nicht trinkt.

Schmerzen im Mund oder Rachen

Schmerzen im Mund oder Rachenraum, z. B. durch Zahnprobleme oder Verletzungen, können dazu führen, dass ein Hund nicht trinkt. Wenn dein Hund Anzeichen von Schmerzen zeigt oder Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken hat, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Du willst deinem Hund die Angst und den Stress vor dem Tierarztbesuch nehmen? Dann schau dir doch unseren Kurs an. Dort erfährst du, wie du medizinische Behandlungen entspannt angehen kannst.

Nieren- oder Lebererkrankungen

Nieren- oder Lebererkrankungen können ebenfalls das Trinkverhalten deines Hundes beeinflussen. Wenn die Nieren oder die Leber nicht richtig arbeiten, kann dies dazu führen, dass der Hund entweder übermäßig viel oder zu wenig trinkt. In beiden Fällen solltest du eine Tierarztpraxis konsultieren.

Stress oder Angst

Stress oder Angst können bei Hunden zu einem veränderten Trinkverhalten führen. Wenn dein Hund nervös oder gestresst ist, kann er möglicherweise weniger trinken als gewöhnlich. Achte darauf, mögliche Stressfaktoren zu identifizieren und versuche sie zu reduzieren, um für das Wohlbefinden deines Hundes zu sorgen.

Futterumstellung oder veränderte Umgebung

Eine plötzliche Futterumstellung oder eine veränderte Umgebung können das Trinkverhalten deines Hundes beeinträchtigen. Gib deinem Hund Zeit, sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen und stelle sicher, dass er immer Zugang zu frischem Wasser hat.

Hund trinkt aus einer Schale, die jemand für ihn hält.
Achte darauf, dass das Wasser für deinen Hund frisch und sauber ist.

Unsauberer Trinknapf oder unangenehmer Geruch

Hunde sind sehr geruchsempfindlich. Deshalb kann ein unsauberer Trinknapf oder ein unangenehmer Geruch des Wassers dazu führen, dass der Hund nicht trinkt. Reinige den Trinknapf regelmäßig und achte darauf, dass das Wasser frisch und sauber ist.

Vorlieben für bestimmte Wasserarten

Manche Hunde haben Vorlieben für bestimmte Wasserarten oder Trinkgefäße. Wenn dein Hund plötzlich nicht mehr trinkt, kann es sein, dass er eine Vorliebe für eine bestimmte Wasserquelle entwickelt hat. Versuche ihm verschiedene Wasserquellen oder Trinkgefäße anzubieten, um herauszufinden, welche Präferenzen dein Hund hat.

Wie du den Flüssigkeitshaushalt deines Hundes prüfen kannst

Um den Flüssigkeitshaushalt deines Hundes zu überprüfen und festzustellen, ob er ausreichend hydriert ist, kannst du einige einfache Tests durchführen:

Hautelastizitätstest: Vorsichtig eine Hautfalte am Nacken oder Schulterbereich deines Hundes anheben und loslassen. Bei guter Hydratation sollte die Haut schnell in ihre ursprüngliche Position zurückkehren. Wenn die Haut langsam zurückgleitet oder stehen bleibt, könnte dies auf Dehydration hindeuten.

Schleimhauttest: Hebe die Lefze deines Hundes an, um das Zahnfleisch zu begutachten. Gesundes Zahnfleisch sollte feucht und rosa sein. Drücke vorsichtig mit deinem Finger auf das Zahnfleisch, es sollte kurz weiß werden und dann innerhalb von 1-2 Sekunden wieder rosa werden (dies ist die Kapillarfüllungszeit). Wenn das Zahnfleisch trocken, blass oder dunkel ist oder die Kapillarfüllungszeit länger als normal ist, könnte dies auf Dehydration beim Hund hindeuten.

Beobachte die Augen: Eingefallene oder trockene Augen können ein Anzeichen für Dehydration sein.

Achte auf das Trinkverhalten: Überwache die Trinkgewohnheiten deines Hundes und vergewissere dich, dass er regelmäßig und in angemessenen Mengen trinkt.

Urinmenge und Farbe: Achte auf die Menge und Farbe des Urins deines Hundes. Ein gut hydrierter Hund sollte regelmäßig urinieren, und der Urin sollte hellgelb oder fast klar sein. Dunkler oder stark konzentrierter Urin kann auf unzureichende Flüssigkeitszufuhr hindeuten.

Wann zum Tierarzt?

Anhaltendes oder wiederkehrendes Nicht-Trinken: Wenn dein Hund über einen längeren Zeitraum hinweg nicht trinkt oder sein Trinkverhalten wiederholt auffällig ist, solltest du deinen Tierarzt/ deine Tierärztin konsultieren. Anhaltendes Nicht-Trinken kann zu Dehydration führen und auf schwerwiegende gesundheitliche Probleme hindeuten.

Begleitende Symptome oder Krankheitsanzeichen: Wenn dein Hund neben dem veränderten Trinkverhalten auch andere Symptome zeigt, wie Erbrechen, Durchfall, Lethargie oder Gewichtsverlust, ist es ratsam, eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Diese Symptome können auf eine zugrunde liegende Erkrankung hindeuten, die eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme verursacht.

Drastische Veränderungen im Trinkverhalten: Achte auf plötzliche, drastische Veränderungen im Trinkverhalten deines Hundes. Wenn dein Hund plötzlich viel mehr oder viel weniger trinkt als gewöhnlich, kann dies auf ein gesundheitliches Problem hindeuten, das eine tierärztliche Untersuchung erfordert. In solchen Fällen ist es wichtig, frühzeitig eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um mögliche Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

5 Tipps, um deinen Hund zum Trinken zu ermutigen:

1. Frisches, sauberes Wasser bereitstellen: Stelle sicher, dass dein Hund immer Zugang zu frischem, sauberem Wasser hat. Wechsle das Wasser mindestens einmal täglich aus und reinige den Trinknapf regelmäßig, um Keime und unangenehme Gerüche zu vermeiden.

2. Trinknapf auf eine angenehme Höhe stellen: Manche Hunde bevorzugen es, aus Trinkgefäßen zu trinken, die etwas erhöht stehen. Stelle den Trinknapf auf eine angenehme Höhe, damit dein Hund bequem trinken kann.

Ein Hund trinkt aus einem Trinkbrunnen
Ein Trinkbrunnen kann deinen Hund dazu animieren, mehr zu trinken.

3. Verschiedene Wasserquellen anbieten: Biete deinem Hund verschiedene Wasserquellen an, z. B. eine Schüssel, einen Wasserspender oder einen Trinkbrunnen. Manche Hunde bevorzugen fließendes Wasser und trinken dadurch mehr.

4. Geschmack oder Temperatur des Wassers variieren: Versuche, den Geschmack oder die Temperatur des Wassers zu variieren, um deinen Hund zum Trinken zu ermutigen. Du kannst beispielsweise Eiswürfel ins Wasser geben oder eine kleine Menge Brühe untermischen.

5. Wasserspielzeug oder interaktive Trinkgefäße verwenden: Einige Hunde trinken mehr, wenn sie beim Trinken spielen können. Biete deinem Hund Wasserspielzeug oder interaktive Trinkgefäße an, um ihn zum Trinken zu animieren.

Dürfen Hunde nur Wasser trinken?

Wasser ist die beste und sicherste Flüssigkeit für Hunde. Es ist für die Aufrechterhaltung einer guten Gesundheit und Hydratation unerlässlich. In den meisten Fällen sollten Hunde hauptsächlich Wasser trinken. Es gibt jedoch einige Alternativen oder Ergänzungen, die gelegentlich in Maßen angeboten werden können, um den Flüssigkeitsbedarf zu erhöhen oder den Geschmack zu variieren:

Ungesalzene Brühe: Eine klare, ungesalzene und ungewürzte Brühe, wie z.B. Hühner- oder Rinderbrühe, kann gelegentlich als schmackhafte Ergänzung zum Wasser angeboten werden. Sie sollte jedoch nicht als Hauptquelle der Flüssigkeitszufuhr dienen.

Eiswürfel: Eiswürfel sind in kleinen Mengen eine gute Möglichkeit, Hunde an warmen Tagen abzukühlen und zu ermutigen, mehr Flüssigkeit aufzunehmen. Du kannst Eiswürfel aus Wasser oder ungesalzener Brühe herstellen.

Kokoswasser: Kokoswasser ist reich an Elektrolyten und kann in Maßen verabreicht werden, um Hunde bei der Rehydratation zu unterstützen. Achte darauf, ungesüßtes, naturbelassenes Kokoswasser ohne Zusatzstoffe zu verwenden. Wenn dein Hund Durchfall hat, kann Kokoswasser dabei helfen, seinen Elektrolythaushalt wieder auszugleichen.

Ein Golden Retriever beißt in ein Stück Wassermelone, was ihm jemand gibt.
Ein bis zwei Stücke Wassermelone helfen deinem Hund bei der Flüssigkeitszufuhr.

Snacks mit hohem Wassergehalt: Eine gute Alternative für Hunde, die zu wenig trinken, ist wasserhaltiges Obst und Gemüse. Du kannst deinem Vierbeiner ab und zu ein Stück Wassermelone, Gurke oder Pfirsich füttern. Sie fördern nicht nur die Hydrierung deines Hundes, sondern sind auch reich an Vitaminen.

Laktosefreie Milch: Manche Hunde vertragen laktosefreie Milch gut und können sie in kleinen Mengen als Leckerli oder zur Abwechslung trinken. Laktosefrei bedeutet allerdings laktosearm. Deshalb ist regelmäßiger Milchkonsum nicht empfehlenswert.

Wichtig ist, dass diese Alternativen nur gelegentlich und in Maßen angeboten werden sollten, da sie in größeren Mengen zu Verdauungsproblemen, wie z. B. Durchfall führen können. Wasser ist und bleibt die beste Flüssigkeitsquelle für Hunde. Im Zweifelsfall oder bei Bedenken bezüglich der Flüssigkeitszufuhr deines Hundes solltest du immer bei deiner Tierarztpraxis um Rat fragen.

Es ist wichtig, auf die Flüssigkeitsaufnahme deines Hundes zu achten und mögliche Ursachen für ein verändertes Trinkverhalten frühzeitig zu erkennen. Hierbei können sowohl medizinische als auch verhaltensbedingte Gründe eine Rolle spielen. Achte auf die Symptome, die mit  einer unzureichenden Flüssigkeitsaufnahme einhergehen. Solltest du Anzeichen für ein Problem bemerken, zögere nicht, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

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