Dein Hund hustet und würgt? Woran das liegt & was du tun kannst

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Husten und Würgen sind bei Hunden nicht ungewöhnlich und in vielen Fällen harmlos. Allerdings ist es wichtig, die Symptome im Auge zu behalten, um ernsthafte Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und frühzeitig handeln zu können. In diesem Artikel erfährst du, warum dein Hund hustet und würgt, welche Ursachen dahinterstecken könnten und welche Schritte du zur Behandlung oder Vorbeugung ergreifen solltest.

Gelegentliches versus anhaltendes Husten und Würgen

Husten und Würgen kann beim Hund aus verschiedenen Gründen auftreten. Gelegentliches Husten und Würgen sind normalerweise kein Grund zur Sorge und können durch kleinere Reizungen verursacht werden. Anhaltendes Husten und Würgen hingegen, können ein Zeichen für ernste Erkrankungen sein und sollten immer in einer Tierarztpraxis untersucht werden.

Typische Ursachen für Husten und Würgen beim Hund

Typische Ursachen können sein:

Fremdkörper in den Atemwegen

Ein häufiger Grund für Husten und Würgen beim Hund sind Fremdkörper in den Atemwegen. Dazu gehören Grashalme, ein Stück Knochen, Spielzeug oder andere Gegenstände, die dein Hund versehentlich verschluckt hat. Auch hastiges Fressen kann zu Husten und Würgen führen, wenn dein Hund sein Futter nicht ausreichend gekaut hat und sich an größeren Stücken verschluckt. Achte insbesondere nach dem Spielen oder Fressen darauf, ob dein Hund plötzlich anfängt zu husten oder zu würgen.

Einatmen reizender Stoffe

Hunde können reizende Stoffe wie Rauch, Staub oder chemische Dämpfe einatmen, was zu Reizungen und Entzündungen der Atemwege führen kann. Dadurch kann Husten und Würgen ausgelöst werden, da der Körper versucht die Reizstoffe zu beseitigen.

Infektionen

Krankheiten wie Zwingerhusten oder eine Lungenentzündung können ebenfalls Husten und Würgen beim Hund verursachen. Zwingerhusten ist eine hochansteckende Atemwegsinfektion, die durch Bakterien und Viren verursacht wird. Eine Lungenentzündung entsteht, wenn die Lunge entzündet ist und kann bakteriell, viral oder durch Pilze verursacht werden. Dies führt zu einer Beeinträchtigung der normalen Atmung und kann Husten und Würgen auslösen, da der Hund damit versucht, Schleim oder Sekret aus den Atemwegen zu entfernen.

Allergien

Auch Allergien können für Husten und Würgen verantwortlich sein. Typische Allergene sind Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze. Die Symptome können jahreszeitlich bedingt oder dauerhaft auftreten – abhängig von der Art der Allergie.

Herzerkrankungen

Hunde mit Herzerkrankungen können ebenfalls unter Husten und Würgen leiden. Die verminderte Herzfunktion führt dazu, dass das Blut im Herzen zurückbleibt und nicht weiter gepumpt wird. Es staut sich bis in die Blutgefäße der Lunge, sodass sich Flüssigkeit in der Lunge ansammelt. Dieser Zustand wird als Lungenödem bezeichnet. Wenn sich Flüssigkeit in den Lungen ansammelt, beeinträchtigt sie das normal Atmen des Hundes, was wiederum Husten und Würgen auslösen kann. Das Husten kann in Ruhephasen, besonders nachts oder wenn dein Hund gerade aufgestanden ist, häufiger auftreten.

Parasitäre Erkrankungen 

Herz- und Lungenwürmer sind Parasiten, die die Atmungsorgane und das Herz von Hunden befallen können. Sie verursachen Entzündungen, Schwellungen und Schädigungen der betroffenen Organe.

Kehlkopfprobleme

Kehlkopfprobleme wie Kehlkopfentzündung oder Kehlkopflähmung können ebenfalls Husten und Würgen beim Hund verursachen. Eine Entzündung des Kehlkopfes kann durch Infektionen, Allergien oder Reizstoffe hervorgerufen werden. Die genauen Ursachen für eine Kehlkopflähmung sind bisher nicht bekannt und werden daher “idiopathisch” genannt. Der aktuelle Forschungsstand lässt darauf schließen, dass sie durch eine Degeneration des Kehlkopfnerves mit der Folge einer Rückbildung der Kehlkopfmuskulatur hervorgerufen wird.

Probleme mit der Luftröhre

Insbesondere kleine Hunderassen sind anfällig für eine Verengung der Luftröhre, die als Trachealkollaps bezeichnet wird. Dies kann durch anatomische Anomalien, Übergewicht oder entzündliche Erkrankungen der Atemwege verursacht werden. Eine verengte oder kollabierte Luftröhre erschwert die Atmung und kann Husten und Würgen verursachen, wenn der Hund versucht, Luft durch den eingeengten Raum zu bewegen.

Druck auf Atmungstrakt 

Krankhaft vergrößerte Organe im Brustkorb, wie z. B. die Lymphknoten, das Herz oder die Speiseröhre, können auf die Atemwege drücken und deren Funktion beeinträchtigen. Dies kann dazu führen, dass dein Hund hustet und würgt, da er Schwierigkeiten hat, normal zu atmen und Luft durch die eingeengten Atemwege zu bewegen.

Ein Hund liegt am Boden
Hat dein Hund keinen Appetit oder ist lethargisch, könnten dies Symptome für eine ernsthafte Erkrankung sein.

Symptome, die auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten 

Es gibt einige Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass das Husten und Würgen deines Hundes ernster ist und eine tierärztliche Untersuchung erforderlich ist. Dazu gehören:

  • Anhaltender oder schlimmer werdender Husten und Würgen
  • Atembeschwerden oder erhöhte Atemfrequenz
  • Veränderungen im Allgemeinzustand deines Hundes, wie etwa Appetitlosigkeit oder Lethargie
  • Fieber oder andere Anzeichen einer Infektion
  • Gewichtsverlust
  • Nasen- oder Augenausfluss

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Wie du deinem Hund bei Husten und Würgen sofort helfen kannst

Wenn dein Hund hustet und würgt, gibt es einige Maßnahmen, die du sofortige Hilfe direkt ergreifen kannst. Beachte jedoch, dass es immer am besten ist, deinen Tierarzt/deine Tierärztin zu konsultieren, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln und eine geeignete Behandlung sicherzustellen. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst:

  1. Beruhige deinen Hund: Sorge dafür, dass dein Hund ruhig bleibt und minimiere seine Aktivität. Aufregung und Bewegung können das Husten und Würgen verschlimmern.
  2. Beobachte den Hustentyp: Achte darauf, ob der Husten trocken oder feucht ist, um deinem Tierarzt/ deiner Tierärztin wertvolle Informationen zu geben, die bei der Diagnose hilfreich sein können.
  3. Kontrolliere auf Fremdkörper: Untersuche den Mund deines Hundes vorsichtig auf Fremdkörper, die möglicherweise das Husten und Würgen verursachen. Wenn du einen Fremdkörper entdeckst und sicher entfernen kannst, kannst du dies machen, aber zwinge deinen Hund nicht und achte darauf, ihn keinesfalls zu verletzen.
  4. Erhöhe die Luftfeuchtigkeit: Eine höhere Luftfeuchtigkeit kann dazu beitragen, die Atemwege deines Hundes zu beruhigen und Schleim zu lösen. Verwende einen Luftbefeuchter oder lasse deinen Hund in einem Badezimmer mit einer hohen Luftfeuchtigkeit einatmen.
  5. Halte deinen Hund gut hydriert: Biete deinem Hund frisches Wasser an, um seine Flüssigkeitszufuhr aufrechtzuerhalten und die Atemwege feucht zu halten.

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Diagnose und Behandlung

Im Folgenden findest du alle wichtigen Informationen zur Diagnose und Behandlung, wenn dein Hund hustet und würgt.

Ein Hund beim Tierarzt
Sollte ein Symptom deines Hundes auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten, suche mit ihm unbedingt eine Tierarztpraxis auf.

Wann ein Tierarztbesuch erforderlich ist

Wenn du eines oder mehrere der oben genannten Symptome bei deinem Hund feststellst, die auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten, solltest du unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können entscheidend sein, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Diagnostische Verfahren in einer Tierarztpraxis

Um die Ursache des Hustens und Würgens zu diagnostizieren, können in Tierarztpraxen verschiedene Verfahren eingesetzt werden:

  • Röntgen: Röntgenaufnahmen der Brust können helfen Fremdkörper, Infektionen, Herzerkrankungen oder Tumore zu erkennen.
  • Blutuntersuchungen: Bluttests können Hinweise auf Infektionen, Entzündungen oder andere Erkrankungen liefern.
  • Endoskopie: Bei diesem Verfahren wird ein dünner Schlauch mit einer Kamera in die Atemwege deines Hundes eingeführt, um Fremdkörper oder andere Anomalien direkt zu untersuchen.

Mögliche Behandlungsoptionen

Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Dazu gehören:

  • Entfernung von Fremdkörpern: In manchen Fällen können in einer Tierarztpraxis Fremdkörper mit speziellen Instrumenten oder einer Endoskopie entfernt werden.
  • Medikamente: Je nach Ursache können Antibiotika, entzündungshemmende Medikamente, Schleimlöser oder Herzmedikamente verordnet werden.
  • Chirurgie: In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, zum Beispiel bei Tumoren oder bei schweren Herzerkrankungen.

Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Husten und Würgen

Um das Risiko von Husten und Würgen bei deinem Hund zu minimieren, kannst du folgende vorbeugende Maßnahmen ergreifen:

  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Sorge dafür, dass dein Hund regelmäßig in einer Tierarztpraxis untersucht wird, um mögliche gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
  • Impfungen und Parasitenbekämpfung: Halte Impfungen und Parasitenbehandlungen, wie z.B. gegen Milben und Zecken, auf dem neusten Stand, um Krankheiten vorzubeugen.
  • Vermeidung von Allergenen: Identifiziere und vermeide mögliche Allergene, die Husten und Würgen bei deinem Hund verursachen könnten.
  • Gewichtsmanagement und Bewegung: Achte darauf, dass dein Hund ein gesundes Gewicht hat und regelmäßig ausreichend Bewegung bekommt. Übergewicht kann die Atemwege belasten und das Risiko von Atemwegserkrankungen erhöhen.
  • Gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Stelle sicher, dass dein Hund eine ausgewogene Ernährung erhält und immer Zugang zu frischem Wasser hat. Eine gute Ernährung und Flüssigkeitszufuhr sind wichtig für die allgemeine Gesundheit und das Immunsystem deines Hundes. Trainerin Karin Petra Freiling zeigt dir in ihrem Kurs, wie du schnell und einfach gesundes Hundefutter für eine ausgewogene Ernährung selbst herstellen kannst. So ist dein Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Das Husten und Würgen deines Hundes kann harmlos sein, kann aber auch ein Symptom für eine ernsthafte Erkrankung sein. Indem du die möglichen Ursachen, Symptome und vorbeugenden Maßnahmen kennst, hilfst du deinem Hund lange gesund und glücklich zu bleiben. Bei Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung solltest du unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.

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